Während der Badenfahrt ist politische Propaganda auf dem Festgelände verboten. Bild: KEYSTONE/TI-PRESS
Der Aargauer SVPler Naveen Hofstetter wollte während der Badenfahrt Unterschriften für das Burka-Verbot sammeln. Politische Propaganda ist jedoch auf dem Festgelände verboten.
26.08.2017, 23:3527.08.2017, 09:11
In Baden wurden am Donnerstagabend zwei Männer von der Polizei aufgehalten, die Unterschriften für die Initiative für ein Verhüllungsverbot sammeln wollten. Dem Aargauer SVPl-er Naveen Hofstetter (35) und einem Mitstreiter wurde es zum Verhängnis, dass während der zehntägigen Badenfahrt politische Propaganda auf dem Festgelände tabu ist.
Der SVPler Naveen Hofstetter.Bild: KEYSTONE
«Mein Kollege war schon etwas früher da. Kaum hatte ich mit dem Unterschriftensammeln begonnen, tauchten vier Polizisten auf», so Hofstetter zu «SonntagsBlick». «Sie nahmen uns mit auf den Polizeiposten.» Unterwegs hätten sie weder ihre Handys benutzen noch miteinander sprechen dürfen.
«Das ist jenseits von Gut und Böse!»
Walter Wobmann, SVP-Nationalrat
«Die Regeln sind eindeutig», sagt Max Romann, stellvertretender Kommandant der Stadtpolizei Baden. «An der Badenfahrt wird keine politische Werbung toleriert.» Unter Tausenden Besuchern könne man sehr gut Unterschriften sammeln. «Aber das wollen wir eben nicht.»
Walter Wobmann, SVP-Nationalrat und Co-Präsident des Initiativkomitees für ein Verhüllungsverbot, zeigte sich entsetzt: «Das ist jenseits von Gut und Böse!» Wären die beiden Gemassregelten tatsächlich auf dem Festgelände gewesen, hätte man es ihnen sagen können, statt sie «wie Schwerverbrecher» abzuführen. «Das lassen wir uns nicht bieten, dagegen werden wir uns juristisch wehren», kündigt Wobmann an. Die Polizei werde Rechenschaft darüber ablegen müssen, aus welchem Grund die Männer mit auf den Posten mussten.
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Eine Burka für alle Fälle
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