Schweiz
Islamischer Staat (IS)

«IS»-Leaks: Auf der geheimen Liste der Terrormiliz «IS» stehen auch vier Männer aus der Schweiz

«IS»-Leaks: Auf der geheimen Liste der Terrormiliz «IS» stehen auch vier Männer aus der Schweiz

15.03.2016, 15:0716.03.2016, 06:50
Mehr «Schweiz»

Vier Männer, die in der Schweiz gelebt haben, tauchen in den Dokumenten auf, die der Terrormiliz «Islamischer Staat» abhanden gekommen sind. Der Verlust der Daten, die als «geheim» eingestuft sind und offenbar von der «General-Grenzverwaltung» erstellt worden sind, ist vergangene Woche bekannt geworden.

Die Unterlagen scheinen aus Befragungen des «IS» zu stammen, die die Terrormiliz mit Bewerbern durchführte. Wie die Sendung «10vor10» des Schweizer Fernsehens SRF und der «Tages-Anzeiger» nun berichten, sind im Fundus von über 20'000 Dokumenten zumindest vier Personen aus der Schweiz zu finden.

Drei Männer aus der Westschweiz

Einer der Schweizer ist heute 32 Jahre alt, er war vor seiner Reise zum «IS» nach Syrien im Wallis wohnhaft. Er gab in der Befragung an, als Sanitäter und Fotograf gearbeitet zu haben. Der Mann war via die Türkei nach Syrien eingereist und meldete sich beim «IS» als Kämpfer. Er ist inzwischen in die Schweiz zurückgekehrt und wurde von der Bundesanwaltschaft per Strafbefehl zu 600 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt, begleitet von einer Psychotherapie.

Auch die zweite Person stammt aus der Westschweiz, der Mann ist heute 25 Jahre alt, auch er ist Schweizer Bürger. Der Mann gab an, er habe zuvor für eine andere Gruppe gekämpft, nämlich den syrischen al Kaida-Ableger «Jabhat al Nusra».

Islamischer Staat (IS)
AbonnierenAbonnieren

Der dritte Mann stammt ursprünglich aus Ägypten. In seinem Personalbogen des «IS» heisst es, er sei 45 Jahre alt, sei ledig und habe ein Kind. Als Wohnort hat er eine Gemeinde am Genfersee angegeben. Er meldete sich als Kämpfer.

Zwei der Schweizer Dschihadisten sollen den Pariser Attentätern nahe gestanden haben, schreibt der Tages-Anzeiger.

Bei der vierten Person handelt es sich um einen Mann aus Marokko, er ist gemäss «IS»-Dokument 39 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Auch er wollte beim «IS» Kämpfer werden. Gemäss Unterlagen lebte er 11 Monate in der Schweiz. Über seinen Wohnort in der Schweiz ist nichts bekannt. (whr)

Der «IS» zerstört ein 1400 Jahre altes Kloster im Irak

1 / 8
Der IS zerstört ein 1400 Jahre altes Kloster im Irak
Das Kloster Sankt Elias wurde um das Jahr 590 errichtet und galt lange als christliches Zentrum der Gegend um Mossul. Etwa 1743 ordnete ein persischer General seine Zerstörung an: Bis zu 150 Mönche weigerten sich damals, zum Islam zu konvertieren. Sie wurden hingerichtet.
quelle: ap/col. juanita chang / col. juanita chang
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Tatwort
15.03.2016 15:48registriert Mai 2015
Boah, haben die aber Glück gehabt, dass sie keine linken "Öko-Terroristen" sind. Sonst wäre ihnen lebenslängliche Verwahrung sicher gewesen. Aber so gibts wenigstens eine anständige Psychotherapie *würg*
355
Melden
Zum Kommentar
3
Die grosse Flucht vor dem Schnee: Sieben Kilometer Stau vor Gotthard-Nordportal

Die Flucht vor dem Wintereinbruch in den Süden hat am späten Donnerstagnachmittag vor dem Gotthard-Nordportal viel Geduld erfordert. Die Autos stauten sich zwischen Erstfeld und Göschenen UR auf einer Länge von sieben Kilometern.

Zur Story