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Zuger Sexaffäre: Spiess-Hegglin zieht sich aus dem Kantonsrat zurück

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Jolanda Spiess-Hegglin: «Im Kantonsrat hat mir immer ein bisschen die Menschlichkeit und die Empathie gefehlt.»Bild: KEYSTONE

Zuger Sexaffäre: Spiess-Hegglin zieht sich aus dem Kantonsrat zurück

24.11.2016, 16:4124.11.2016, 16:59
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Jolanda Spiess-Hegglin tritt als Zuger Kantonsrätin zurück. Die fraktionslose Parlamentarierin fühlte sich laut eigenen Angaben nicht mehr wohl im Gremium, wie sie am Donnerstag dem Lokalsender Radio Sunshine sagte.

«Im Kantonsrat hat mir immer ein bisschen die Menschlichkeit und die Empathie gefehlt. Es war kalt, bedrückend für mich», sagte sie.

Der Entscheid für den Rücktritt sei aus persönlichen Gründen gefallen. Sie habe sich nicht zuletzt aus Rücksicht auf ihre Familie so entschieden. «Wir möchten wieder mehr Zeit haben miteinander», sagte sie.

Sie war bereits oft abwesend

Sie wolle ihre Freizeit nicht in den Rat stecken, in dem sie sowieso keine Chance auf Erfolg habe. Es sei schon bei den Alternativen Grünen schwierig gewesen, als fraktionslose Piratin sei sie nun ganz allein gewesen. «Das macht einfach keinen Sinn», sagte sie.

Spiess-Hegglin war bereits in den letzten Kantonsratssitzungen sehr oft abwesend. Sie will sich gemäss dem Lokalsender künftig in einem Verein engagieren, der sich um Opfer von Internetmobbing kümmert.

Sex-Affäre

Spiess-Hegglin war durch die sogenannte Zuger Sex-Affäre schweizweit bekannt geworden. Am Morgen nach der Landammannfeier im Dezember 2014 hatte sie sich gemäss eigenen Angaben ohne Erinnerungen an den vorangegangenen Abend und mit Unterleibsschmerzen ins Spital begeben. Ihr Kantonsratskollege Markus Hürlimann geriet daraufhin in den Verdacht, sie mit K.-o.-Tropfen gefügig gemacht zu haben.

Hürlimann hatte dies stets bestritten. Es habe zwar eine Annäherung gegeben, diese sei jedoch einvernehmlich erfolgt. Rechtlich ist die Affäre abgeschlossen. Das Verfahren gegen Hürlimann wurde im vergangenen September eingestellt. (whr/sda)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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atomschlaf
24.11.2016 18:18registriert Juli 2015
Ein Kantonsrat ist halt ein Parlament und nicht ein Wohlfühl-Grüppli und zudem hat sie sich mit ihrem Verhalten selbst ins Abseits gestellt.

Ich wünsche ihr jedenfalls, dass sie nun ihren Frieden finden möge und diese leidige Geschichte abschliessen kann.
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Zeit_Genosse
24.11.2016 17:24registriert Februar 2014
Sich selbst neu zu erfinden ist gar nicht so einfach. Sie macht einen guten Schritt in eine friedvollere Zukunft.
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Don Alejandro
24.11.2016 21:24registriert August 2015
Was auch immer genau geschah, es war überfällig, dass sie geht. Besser für sie und den Kantonsrat. Es war für beide nach def Affäre eine lose-lose-Situation.
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