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Schweizer Bauern leiden unter dem Klimawandel

ARCHIV -- ZUM TAGESGESCHAEFT DER HERBSTSESSION AM MITTWOCH, 26. SEPTEMBER 2018, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES THEMENBILD ZUR VERFUEGUNG -- A farmhouse above Weissbad, canton of Appenzell Innerrhoden, Sw ...
Ein Bauernhof in Appenzell Innerrhoden (Archivbild).Bild: KEYSTONE

Die Schweizer Bauern haben ein Problem – den Klimawandel

11.07.2019, 11:00
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Der Klimawandel fordert die Landwirte doppelt heraus: Einerseits müssen sie den Ausstoss an schädlichen Gasen verringern, andererseits auf zunehmende Wetterextreme reagieren. Laut dem Schweizer Bauernverband bleibt für beides nicht viel Zeit.

«Wir müssen jetzt handeln», sagte der oberste Schweizer Bauer, der St. Galler CVP-Nationalrat Markus Ritter, am Donnerstag an einer Medienkonferenz zum Thema Klimawandel und Landwirtschaft auf einem Betrieb im bernischen Moosseedorf. Der Klimawandel sei längst auf den Bauernhöfen angekommen.

Nun müssten Bauern aktiv etwas fürs Klima tun, sagte Ritter. Beispielsweise wolle der Bauernverband künftig vermehrt Systeme fördern, die Felder ressourcenschonender bewässern. Ganz CO2-neutral zu arbeiten, sei für Landwirtschaftsbetriebe aber schwierig. «Wir werden den Kühen die Fürze und Rülpser nicht gänzlich austreiben können.»

Chancen und Grenzen

Interessiert an einer besseren Klimabilanz sei die Landwirtschaft trotzdem, sagte Ritter. Sie selbst sei von den Folgen der Klimaveränderung mit zunehmend extremen Wettereignissen wie Frost, Hagel, Stürme, lange Phasen mit und ohne Regen und Sommertrockenheit besonders stark betroffen. Der vergangene Hitzesommer habe dies exemplarisch gezeigt.

Für den Bauernverband ist die laufende Revision des CO2-Gesetzes zentral. Diese soll neu ein konkretes Reduktionsziel für Treibhausgasemissionen festlegen. Aktuell trägt die Landwirtschaft mit einem Anteil von rund 13 Prozent zu den Emissionen bei.

Viele Massnahmen zur Reduktion dieser Gase seien jedoch nicht ausreichend erforscht, sagte Martin Rufer, Präsident von Agrocleantech, einer Energieberatungsagentur für Landwirte. Er warnte deshalb vor unrealistischen Reduktionszielen. Vielmehr müssten auch die weiteren Sektoren der Wirtschaft sowie die Bevölkerung ihren Teil zur Lösung des Problems leisten. (sda)

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45 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Gurgelhals
11.07.2019 11:15registriert Mai 2015
"Nun müssten Bauern aktiv etwas fürs Klima tun, sagte Ritter."

Gratistipp: Nicht mehr SVP wählen wäre da ein erster und verhältnismässig unkomplizierter Schritt.
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Matrixx
11.07.2019 11:04registriert März 2015
Aber dann trozdem weiterhin die "Partei für Bauern", die SVP, wählen...
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FrancoL
11.07.2019 11:30registriert November 2015
Die Bauern können ihre Zukunft selbst gestalten. Sie können der SVP folgen und den Wandel negieren und minimieren und dann jedes Jahr sich wieder überraschen lassen oder sie können sich dort angliedern wo der Wandel erkannt wird und Lösungen gesucht werden um diesen Wandel zu verlangsamen.
Beides gleichzeitig geht nun mal nicht und das wissen die vernünftigen Bauren auch.
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