Schweiz
Klimastreik

Klimastreiker crashen Sitzung des St. Galler Parlaments

Schüler hissen Klima-Transparente im St. Galler Parlament.
Schüler hissen Klima-Transparente im St. Galler Parlament.

Klimastreik-Aktivisten crashen Sitzung des
St. Galler Parlaments

18.02.2019, 17:1618.02.2019, 18:06
Mehr «Schweiz»

Die Teenager lassen nicht locker. Rund 60 Schülerinnen und Schüler unterbrachen am Montagnachmittag eine Sitzung des St. Galler Kantonsparlaments, wie tagblatt.ch berichtet. Sie skandierten «Wem sini Zukunft - üsi Zukunft».

Die Klima-Aktivisten machten sich für eine Standesinitiative stark, welche ein Verbot von Inlandflügen zum Thema hat.

Die Parlamentarier zeigten sich wenig beeindruckt: Das Verbot von Inland-Linienflügen scheiterte, die Forderung nach einer Abgabe auf Flugtickets wurde hingegen überwiesen.

Der Hitzesommer 2018 habe es gezeigt: Freiwillige Massnahmen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz hätten es schwer, schrieb die SP-Grüne-Fraktion im Text zum Standesbegehren. Verbote funktionierten hingegen. Deshalb brauche es ein Verbot von Inland-Linienflügen. Dies sei ein wirkungsvoller Schritt zur CO2-Reduktion, argumentierte die Fraktion.Die Regierung sprach sich dagegen aus: Die Nachfrage zeige, dass die Inlandflüge einem Bedürfnis entsprächen, erklärte sie unter anderem.

Hier skandieren die Schüler im Parlament. Video: YouTube/St.Galler Tagblatt

Ticketabgabe gegen den KlimawandelIn einem zweiten Vorstoss hatte die SP-Grüne-Fraktion die Einführung einer Flugticketabgabe verlangt. Sie solle der Höhe einer allfälligen CO2-Abgabe auf Flugbenzin oder Kerosin entsprechen.Die Regierung lehnte auch dieses Standesbegehren ab mit dem Hinweis, beim Bund sei bereits ein Postulat mit einer ähnlichen Forderung hängig. Der Bundesrat habe unter anderem argumentiert, für die Erhebung einer Ticketabgabe brauche es eine Grundlage in der Bundesverfassung.

Diese fehle aber.Unterstützung sicherte neben der FDP auch die GLP sowie ein einzelner SVP-Kantonsrat zu. Die grosse Mehrheit der SVP-Fraktion lehnte den Vorstoss ab. Der Sprecher der CVP betonte, das Standesbegehren habe zwar seine Berechtigung, solle aber trotzdem abgelehnt werden. Die Forderung sei nämlich in Bern bereits hängig.Schliesslich kam aus verschiedenen Fraktionen eine Mehrheit für den Vorstoss zusammen. Das Standesbegehren wurde mit 54 gegen 51 Stimmen bei zwei Enthaltungen überwiesen.

(amü/sda)

Diese Schüler erklären, wieso sie streiken

Video: watson/Chantal Stäubli, Emily Engkent

Greta Thunberg: Das furchtlose Mädchen von Davos

1 / 28
Greta Thunberg: Das furchtlose Mädchen von Davos
Sitzstreik für das Klima: Greta Thunberg am 25. Januar 2019 am WEF in Davos.
quelle: ap/ap / markus schreiber
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
43 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Platon
18.02.2019 20:54registriert September 2016
OMG wie spiessig nun alle darauf reagieren. Es hat 50 Jahre gedauert bis unsere Jugend endlich wieder einmal den Mut hat, es den Alten und der Politik zu zeigen und schon sind alle am rummeckern. Die 68er waren wohl die wichtigste kulturelle Revolution des letzten Jahrhunderts! Auch wenn ich es gerade selbst etwas übertrieben finde, bin ich dennoch richtig stolz auf unsere Jugend!
11940
Melden
Zum Kommentar
avatar
Muselbert Qrate
18.02.2019 17:47registriert September 2018
Jemand sollte den Hysterikern erklären, dass das Verbot von Inlandflügen nicht zu weniger CO2-Ausstoss führen würde.

90% aller Passagiere sind Umsteigepssagiere die zB mit Swiss von Tokio nach Genf wollen. Verbietet man Swiss Inlandflüge, wird der japanische Passagier eben einfach mit Air France via Paris, mit KLM via Amsterdam oder mit BA via London nach Genf fliegen. Sicher NICHT mit dem Zug ab Zürich!

Wenn sich der CO2-Ausstoss nun verändert hat, dann höchstens nach oben, da längere Distanzen geflogen würden..

Die Kids sollten sich besser informieren, sonst ist es ziemlich peinlich..
141110
Melden
Zum Kommentar
avatar
Warcellus Mallace
18.02.2019 17:41registriert August 2018
...
Animiertes GIFGIF abspielen
7547
Melden
Zum Kommentar
43
Zeitumstellung im März 2024: Warum wir die Uhren noch immer umstellen
Die Umstellung auf Sommerzeit spaltet die Gemüter. Manche betonen die gesundheitlichen Vorteile der Uhrumstellung, andere beklagen ihre praktischen Nachteile. In der EU sind sogar seit Längerem Bestrebungen im Gange, die Umstellung ganz abzuschaffen.

Es ist bald wieder so weit, die Sommerzeit beginnt. Am Sonntag, dem 31. März 2024, findet die Zeitumstellung statt. Die schlechte Nachricht: Uns wird eine Stunde Schlaf geklaut. Die gute Nachricht: Abends bleibt es wieder länger hell.

Zur Story