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Krankenkasse

Fast jede dritte Person in der Schweiz hat finanzielle Probleme

Eine Person zieht waehrend des Marktes auf dem Hevetiaplatz in Zuerich Schweizer Muenze aus ihrem Portemonnaie, fotografiert am Freitag, 16. Februar 2024. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
Ein (fast) leeres Portemonnaie – überraschend viele Schweizerinnen und Schweizer kennen dieses Problem.Bild: KEYSTONE

Fast jede dritte Person in der Schweiz hat finanzielle Probleme

17.07.2025, 00:3017.07.2025, 09:44
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Jeder vierte Erwachsene rechnet noch in diesem Jahr mit einer Verschlechterung der eigenen Situation im Vergleich zu 2024. Das zeigt eine Befragung von Comparis. Zudem hat fast jede dritte Person in der Schweiz Mühe, alle Ausgaben zu decken.

Hohe Kosten für Mieten und Krankenkassenprämien sowie Angst vor einem Jobverlust drücken auf die finanzielle Zuversicht, wie es in einer Mitteilung des Preisvergleichsportals Comparis vom Donnerstag zur eigenen Umfrage heisst.

Auffällig sind demnach die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während 29 Prozent der Männer optimistisch sind, sind es bei den Frauen nur 18 Prozent. Zudem befürchten 30 Prozent der Frauen eine Verschlechterung ihrer persönlichen finanziellen Situation, aber nur 23 Prozent der Männer.

Die Krankenkassenprämien bleiben eine wesentliche finanzielle Belastung. Fast jeder sechste Befragte (16 Prozent) hat regelmässig Schwierigkeiten, die Prämien zu bezahlen. In Haushalten mit einem monatlichen Einkommen bis 4000 Franken geben 22 Prozent an, Mühe mit den Zahlungen zu haben.

Zwar sagen 48 Prozent der erwachsenen Personen, dass sie im Grossen und Ganzen genug Geld hätten. Knapp jede vierte Person (24 Prozent) gibt jedoch an, dass sie auf jeden Franken schauen und sich sehr einschränken müsse, um alle Rechnungen begleichen zu können. 6 Prozent beklagen gar, das Geld reiche ihnen hinten und vorne nicht.

Die 36- bis 55-Jährigen spüren die finanzielle Belastung besonders stark: 9 Prozent von ihnen geben an, dass das Geld nicht ausreicht. Bei den Jüngeren (18 bis 35 Jahre) sind es 4 Prozent und bei den über 55-Jährigen 3 Prozent.

Wenn der finanzielle Spielraum kleiner wird, verzichten die Menschen in der Schweiz am ehesten auf neue Technik und Elektronik (64 Prozent), neue Kleider und Accessoires (61 Prozent) sowie auf das Ausgehen und auf Restaurantbesuche (57 Prozent).

Privatkredit-Versuchung wird grösser

Bei leerem Portemonnaie einen Privatkredit aufzunehmen oder sich Geld zu leihen, wird immer beliebter: Für 7 Prozent der Befragten ist das eine Möglichkeit. Mit 11 Prozent ist die Aufnahme eines Kredits vor allem bei den 18- bis 35-Jährigen eine Möglichkeit – im Gegensatz zu den 36- bis 65-Jährigen mit 7 und den Älteren mit 2 Prozent.

Die Mehrheit der Befragten verändert ihre Konsum- und Finanzentscheidungen aufgrund der Klimadebatte kaum: 77 Prozent gaben «hat einen geringen» oder «gar keinen» Einfluss als Antwort. Für 31 Prozent haben die Klimadiskussionen gar keine Auswirkungen auf ihr Verhalten.

Die gemäss Comparis-Angaben repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von comparis.ch im Juni 2025 unter 1034 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt. (pre/sda)

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166 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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WTF2023
17.07.2025 09:36registriert Dezember 2022
Wenn die Umverteilung von unten nach oben so weitergeht wird auch der Trend so weitergehen!
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DichterLenz
17.07.2025 10:33registriert Juni 2017
Bitte bitte macht das nur im äussersten Notfall mit den Privatkrediten. Der Zins vergrössert die finanzielle Not nur. Weniger konsumieren wenn es geht.
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käptn neemo
17.07.2025 09:35registriert Dezember 2024
Als minim über Medianverdiener, dem es gut geht, klar werde ich mir in Zukunft weniger leisten können.
Wohnungsmiete wird bei jeder neuen Wohnung teurer. (Umzug ca. alle 5 Jahre), KK-Prämie 6%, Lohnerhöhung nur 2%... Inflation isst die Lohnerhöhung auch gleich mit... Und wie gesagt, mir geht es gut. Ich habe wenigstens eine Lohnerhöhung erhalten.
Nein, nächstes Jahr steht mir nicht mehr gleich viel Geld wie dieses Jahr zur Verfügung.
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