Mehrere tausend Velofahrende haben sich am Freitagabend in der Stadt Zürich versammelt und sind durch die Innenstadt gefahren. Die sogenannte Critical Mass will «den öffentlichen Raum erobern» und dem motorisierten Verkehr «auf Augenhöhe begegnen».
Wir waren mit der GoPro auf dem Velo mit dabei, und du hast nun die einmalige Chance mitzufahren. Nämlich hier:
Der Velo-Umzug verursachte massive Verkehrseinschränkungen für den motorisierten Individualverkehr sowie für den öffentlichen Verkehr, wie die Stadtpolizei Zürich am Samstag mitteilte. Die Velofahrerinnen- und fahrer hätten sich am frühen Abend beim Bürkliplatz getroffen und seien danach durch die Innenstadt gefahren.
Auf der Hardbrücke blockierten die Velofahrer den Verkehr während einer Stunde. Kurz nach 22 Uhr gaben sie die Brücke wieder frei und fuhren in Richtung Innenstadt. Laut Polizei versammelten sich die Gruppen anschliessend auf der Landiwiese und feierten friedlich.
Auf der Route sei es zu mindestens zwei Auseinandersetzungen zwischen den wartenden Auto- und den Velofahrenden gekommen, teilte die Polizei mit. Die Polizei habe schlichtend eingreifen und grössere Eskalationen verhindern können. Bei der Einsatzzentrale gingen mehrere Dutzend Anrufe im Zusammenhang mit dem Velo-Umzug ein.
Bei der Critical Mass treffen sich Menschen zu einer gemeinsamen Velofahrt durch die Stadt. Laut Internetseite des Zürcher Ablegers der Bewegung ist das Ziel «eine kritische Masse zu erreichen, sodass dem motorisierten Verkehr auf Augenhöhe begegnet werden kann».
Wer sich mit dem Fahrrad in den Verkehr begebe, setze sich täglich grossen Gefahren aus und werde als minderwertiger Verkehrsteilnehmer marginalisiert, heisst es weiter. Durch die gemeinsame Fahrt werde der öffentliche Raum vorübergehend zurückerobert und zu einem Ort des sozialen Austauschs.
Die Critical Mass findet immer am letzten Freitag im Monat statt. Die erste Critical Mass hat 1992 in San Francisco stattgefunden. Mittlerweile gibt es die Bewegung in über 300 Städten weltweit. In der Stadt Zürich wird aktuell debattiert, ob der Umzug als Demonstration klassifiziert werden sollte und somit bewilligungspflichtig wäre. (lea bloch/sda)