Schweiz
Luftfahrt

Kleinflugzeug stürzt in den Bodensee – von den Insassen keine Spur

Blick auf die Insel Mainau im Bodensee.
Blick auf die Insel Mainau im Bodensee.bild: shutterstock

Unglückspilot vom Bodensee war ein Aargauer Unternehmer – Bergung wird fortgesetzt

Ein Kleinflugzeug ist am Dienstagmittag vor Konstanz in den Bodensee gestürzt. Die Maschine, die von Zürich nach Hamburg unterwegs war, sank vor der Insel Mainau. Beide Insassen werden vermisst. Beim Unglückspiloten handelt es sich um einen Aargauer.
08.08.2017, 13:4209.08.2017, 06:30
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Die Bergung des im Bodensee versunkenen Kleinflugzeugs soll am Mittwoch fortgesetzt werden. Voraussetzung ist, dass die Witterungsbedingungen das zulassen. Am Dienstagnachmittag hatten die Einsatzkräfte ihre Arbeit wegen schlechten Wetters unterbrochen.

 Wie die Aargauer Zeitung schreibt, handelt es sich beim Unglückspiloten um einen 74-jährigen Unternehmer aus Wohlen.

Das Kleinflugzeug war am Dienstagmittag vor Konstanz in den Bodensee gestürzt. Die Maschine, die von Zürich nach Hamburg unterwegs war, sank vor der Insel Mainau. Beide Insassen werden vermisst. 

Einsatzkraefte stehen am 08.08.2017 nach dem Absturz eines Kleinflugzeugs in den Bodensee bei Konstanz-Litzelstetten (Baden-Württemberg) am Ufer bei Litzelstetten. Nach bisherigen Erkenntnissen war da ...
Rettungskräfte bei Konstanz-Litzelstetten.Bild: dpa

Der Pilot des abgestürzten Kleinflugzeugs sei wahrscheinlich ein 74 Jahre alter Schweizer, teilte das Polizeipräsidium Konstanz am Abend mit. Die Identität der zweiten Person an Bord dagegen war noch nicht bekannt.

Wie ein Polizeisprecher sagte, versank das Geschäftsflugzeug vom Typ Piper Malibu gegen 12 Uhr etwa 200 Meter nordöstlich der Insel Mainau im Wasser. Nach bisherigen Erkenntnissen war das Flugzeug mit zwei Personen besetzt.

Ein Sprecher der Feuerwehr berichtete, dass Leichenteile gefunden worden seien. Feuerwehrsprecher Christopher Kutschker und ein Polizeisprecher vor Ort gingen davon aus, dass beide Insassen tot sind.

Trümmerteile gefunden

Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr eilten zur Absturzstelle. Ein Helikopter der Bundespolizei flog über dem Bereich, um zu sehen ob sich möglicherweise Kerosin im Bodensee ausbreitet. Die Wasserschutzpolizei war mit einem Tauchroboter im Einsatz. Anhand von dessen Aufzeichnungen sollte entschieden werden, wie die Maschine zu bergen ist.

Das Flugzeug war laut Polizei gegen 11.30 Uhr vom Flughafen Zürich in Richtung Hamburg gestartet. Um 11.53 Uhr teilten Zeugen dem Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Konstanz den Absturz mit. Am Absturzort soll der Bodensee rund 60 Meter tief sein. Die Wasserschutzpolizei hat bereits Trümmerteile an der Wasseroberfläche entdeckt.

Moderate Turbulenzen

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurde in den Flugwetterkarten vom Dienstag darauf hingewiesen, dass es - bedingt durch Fallwinde in den Alpen - moderate Turbulenzen über dem Bodensee geben kann. Damit seien zum Beispiel schnelle Windänderungen gemeint, erklärte ein DWD-Sprecher.

Am Boden habe laut Aufzeichnungen der Wetterstation Konstanz «normales, unspektakuläres Wetter» geherrscht mit schwachen Windgeschwindigkeiten und ohne Niederschlag.

Jugendliche hörten Absturz

Von einem Jugendzeltlager in Konstanz aus haben nach Polizeiangaben Kinder und Jugendliche den Sturzflug gesehen und den Aufprall gehört. Wegen der Bäume am Ufer hätten sie aber im Moment des Aufpralls keinen Sichtkontakt gehabt, so ein Polizeisprecher.

Auf der international bekannten Blumeninsel Mainau im Bodensee konnte man den Vorfall nach Angaben der Pressestelle der Inselverwaltung nicht sehen. Die Nordseite der Insel sei bewaldet und nicht für Besucher zugänglich, sagte eine Pressesprecherin.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig hat ihre Fachleute vor Ort geschickt. Nach Angaben eines Sprechers werden sie nach Möglichkeit bei Erkundungen der Absturzstelle mit dem Boot dabei sein. Sollte das Flugzeug geborgen werden, untersuchen es die Experten. Auch Wetterdaten vom Unfallort werten sie aus. (sda/dpa)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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7immi
08.08.2017 13:57registriert April 2014
Liebe redaktion
Lasst diesmal bitte persönliche details (der pilot war ängstlich o.ä) und andere gerüchte weg. Ein solches ereignis stresst die angehörigen genug, da brauchts nicht noch persönliche angriffe und spekulationen. Die aufklärung übernehmen profis. Eigentlich sollte dies selbstverständlich sein, leider ist dem aber nicht so, wie man beim artikel über den absturz im engadin sah. Daher schreibe ich diese bitte schonmal vorsorglich...
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