Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat seine Aktivitäten in Libyen vorerst eingestellt, nachdem am Mittwoch ein Schweizer IKRK-Mitarbeiter in Sirte erschossen worden war. Ermittlungen zum Fall sind in Gange.
Trotz dem vorläufigen Unterbruch der Aktivitäten, habe man nicht vor, die Arbeit komplett auf Eis zu legen, erklärte am Donnerstag IKRK-Sprecher David-Pierre Marquet in Genf. «Wir haben nicht vor, das Land zu verlassen, in dem wir gebraucht werden.» Sprecher Marquet betonte, die Region Misrata-Sirte, in der der 42-jährige IKRK-Delegierte Michael Greub getötet worden war, sei eine der ruhigsten des Landes.
«Es gab keinerlei Vorzeichen für dieses Tat», fügte Marquet an. «Wir wissen nicht, ob das IKRK gezielt angegriffen werden sollte, wir haben keine Drohung in diese Richtung erhalten, vor allem nicht aus dieser Region Libyens.»
Der Präsident des IKRK, der Schweizer Peter Maurer, drückte am Donnerstagmittag über seinen Twitter-Account sein grosses Bedauern über den Todesfall aus und kondolierte den Angehörigen und Freunden des getöteten Mitarbeiters. «Keine Worte sind stark genug, um diese abscheuliche Tat zu verurteilen.»
My deepest condolences to the family and friends of our colleague Michael. No words are strong enough to condemn this heinous attack.
— Peter Maurer (@PMaurerICRC) 5. Juni 2014
Der getötete Delegierte arbeitete seit sieben Jahren für das IKRK und war bisher im Irak, im Sudan, in Jemen und in Gaza im Einsatz gestanden. In der libyschen Küstenregion Misrata war er seit März stationiert. Das IKRK ist seit 2011 dauerhaft in Libyen präsent. (pma/sda)