Schweiz
Panama Papers

Panama Papers erreichen FDP-Parteipräsidentin Petra Gössi

 Der Arbeitgeber von Petra Gössi war Kunde der Panama-Papers-Kanzlei Mossack Fonseca. 
 Der Arbeitgeber von Petra Gössi war Kunde der Panama-Papers-Kanzlei Mossack Fonseca. Bild: KEYSTONE

«Von wegen kein Hand und Fuss»: Girod kontert Gössis Verbalattacke zu Panama Papers

17.04.2016, 17:1618.04.2016, 06:55
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Gestern Sonntag wurde publik, dass die Baryon AG, Arbeitgeber der neuen FDP-Parteipräsidentin Petra Gössi, bei zwei Investmentgesellschaften in Panama als Direktor aufgeführt wird. Die Shirling Enterprise SA, eine der beiden Unternehmen, wurde sogar von der Kanzlei Mossack Fonseca vertreten. 

Beide Unternehmen seien mittlerweile aufgelöst. Shirling Enterprise SA soll laut Baryon-Geschäftsführer Martin Wipfli 2010 liquidiert worden sein, für die zweiten Gesellschaft will Baryon das Mandat bereits 2009 aufgelöst haben. 

Im Vorfeld hatte Gössi die Involvierung ihres Arbeitgebers in das Geschäft mit Briefkastenfirmen bestritten. Im «Sonntalk» vom 10. April auf TeleZüri zeigt sie sich auch Nachfrage von Nationalrat Bastien Girod sogar empört über den Vorwurf. 

«Das ist eine Frechheit, was du da gesagt hast. Geht gar nicht. Es geht nicht, dass irgendein Unternehmen in diesen Zusammenhang gebracht wird. Das hat weder Hand noch Fuss.»
Petra Gössi. 
«Sonntalk» vom 10. April: Petra Gössi reagiert vehement auf Bastien Girods Vorwürfe. streamable

Gestern rechtfertigte sich Gössi in der «NZZ am Sonntag»: «Ich arbeite seit dem 1. Januar 2008 bei der Baryon AG und bin dort in der Steuer- und Unternehmensberatung tätig. Über die Arbeit der Vermögensverwaltung habe ich keine Kenntnis.»

Diese Entschuldigung lässt der hart attackierte Bastien Girod so nicht gelten. Der Fall bestärke seine Forderung, dass es eine «Finma für Anwaltskanzleien» geben müsse, schreibt der Grüne-Nationalrat auf Twitter. «Von wegen Frechheit & Kein Hand und Fuss.» (cma/leo) 

Der «Sonntalk» mit Petra Gössi und Bastien Girod: Die ganze Sendung vom 10. April.

Ab 07:00 geht es um Panama Papers.
YouTube/BlocherTV

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88 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Luca Brasi
17.04.2016 18:46registriert November 2015
Entschuldigt sich Frau Gössi nun bei Girod? Sie hat ihn nicht ausreden lassen wollen, hat ihn pauschal als Moralisierer dargestellt und eine berechtigte Frage einfach per se als "unter aller Kanone" taxiert. Das soll die Präsidentin jener Partei sein, die den liberalen Bundesstaat mitbegründet hat? Reichlich unsouverän und von oben herab. Und jetzt ist sie auf einmal kleinlaut.
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amore
17.04.2016 19:37registriert Februar 2014
Gössi ist auch so eine , die meint, die Sache mit Panama und Steueroptimoerung/-Hinterziehung sei rechtlich i.O. Man müsse halt die Gesetze ändern.
Mir wäre lieber, wenn es mehr Leite gäbe, die von ihrer Moral her ihre Steuern nach ihrer wirtschaftlichen Kraft zahlen würden, gesetzliche Schlupflöcher hin oder her.
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wes
17.04.2016 20:12registriert Januar 2014
Gössi passt genau in die FDP. Die Partei der Abzocker, Bankster, Pleitiers, Steuerhinterzieher, -optimierer. Das zeigt wie verkommen diese ehemals staatstragende Partei geworden ist.
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