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Was mit dem Schweizer Pendler bei einer Zugpanne passiert

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Brandstifter legt Pendlerverkehr lahm
Pendler warten auf die Ersatztransportmittel am Bahnhof Glattbrugg. Die SBB-Bahnstrecke zwischen Oerlikon und Glattbrugg ist wegen einer Brandstiftung unterbrochen.
quelle: keystone / ennio leanza
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Was mit dem Schweizer Pendler passiert, wenn der Zugverkehr lahmgelegt ist – in 5 Punkten

07.06.2016, 12:1008.06.2016, 12:09
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Am Dienstagmorgen kam es wegen eines Kabelbrandes in Zürich Oerlikon im Pendlerverkehr zu Verspätungen, Zugausfällen – und kleinen Wutausbrüchen. Steihässige Menschen quetschten sich in übervolle Trams oder Züge oder mussten, wenn sie nicht mehr reinpassten, auf zahlreiche weitere ÖV warten. Zweiteres galt es tunlichst zu vermeiden, deshalb: Noch mehr «moschte», damit es auch dem Hintersten im Tram die Luft abschnürte.

Die, die noch konnten, schnaubten und stöhnten genervt in unüberhörbarer Lautstärke – womöglich in der Hoffnung, Herr SBB würde endlich etwas gegen diesen Missstand unternehmen. Dem (immer noch freundlichen) Chauffeur musste es den letzten Nerv geraubt haben, als er die Reisenden alle zwei Minuten darum bat, doch BITTE VON DER TÜRE WEGZUSTEHEN – zumal sich die Hälfte jener Gliedmassen eh noch auf dem Perron befand. 

Nichts ging mehr. Ausser nach Uetikon. Aber ja ... Uetikon. 

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bild: watson/sim

«Sowas darf einfach nicht passieren!», hörte man verärgerte Passanten mehrfach motzen. Stimmt, es sollte nicht passieren. Aber es passiert eben. 

Dabei könnten wir die Zugpanne auch von so vielen positiven Seiten sehen ...

Wir kommen uns endlich näher 

Wann passiert es schon, dass man sich früh morgens, hoffentlich frisch geduscht, SO nahe ist und mit Fremden ins Gespräch kommt? An Konzerten ist das Gang und Gäbe. 

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bild: watson

Endlich Sitzplätze schätzen lernen 

Apropos Platzmangel: Wie oft trauen wir uns nicht, in ein schon fast volles Vierer-Abteil zu sitzen? Lieber stehen wir unsere fünf Stationen, als dass wir uns in ein Abteil setzen, in dem schon zwei (!) andere sitzen. Aus Gründen. Nach einem Tag wie diesem wirst du diesbezüglich keine Berührungsängste mehr haben. 

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bild: watson

Passend dazu eine Grafik.

Wo sich Schweizer Pendler im Zug normalerweise hinsetzen: 

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Juhu! Schnitzeljagd!

Wann hast du zuletzt ein Schuelreisli gemacht? Die Situation, in der man von einem Zug/Bus/Tram zum nächsten Zug/Bus/Tram hetzt und nicht genau weiss, wohin und warum, gleicht einer Schnitzeljagd oder einem Orientierungslauf in der Mittelstufe. Herrlich! Spätestens jetzt sind wir alle wach! 

Schnell! Rennt! Wo ist der nächste Hinweis zum Ziel? 

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bild: watson

Schneller! 

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bild: watson

Das SBB-Personal schätzen lernen

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bild: watson

Erst noch über die Schweizer Bundesbahnen hergezogen, sind die Männlein in den leuchtgelben Westen jetzt deine Freunde und Helfer. Geduldig beantworten sie zwischen 08.01 und 08.04 Uhr dreihundert Mal die gleichen Fragen und halten auch die dümmsten nörgelnden Passagiere aus. 

Sich freuen, wenn man (endlich) bei der Arbeit ankommt

Wann gab es denn DAS zuletzt?

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bild via pikabu

Passend dazu: Pendeln früher und heute

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Pendeln früher und heute
Beginnen wir im Jahre 1947. Damals war Pendeln fast noch ein Fremdwort. Diese Szene zeigt eine Gruppe Menschen vor dem Hauptbahnhof Zürich. (Bilder: ETH Bibliothek Zürich)
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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Galahad
07.06.2016 14:47registriert Januar 2015
Liebe Mit-Pendler, wenn man jedes Kabel redundant verlegen würde und somit durch ein Kabelbrand, wie ihn auch die Swisscom schon hatte, kein Schaden bemerkbar wäre, würden die Kosten für ihr Ticket explodieren, darum seien Sie froh das nicht 30 Grad heiss ist und geniessen Sie den sozialen Workshop. Finden Sie ihre Pendlerfreunde und Pendlerfeinde und unterhalten Sie sich über die schlechten Bundesbahnen, obwohl diese nichts dafür können, denn wenn ich einen Baumstamm auf die Strecke lege, ist bestimmt die SBB schuld.
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Tilman Fliegel
07.06.2016 13:22registriert Februar 2014
Ich vermute ja einen schlechten Verlierer der Milchkuh Initiative als Brandstifter...
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JaneSodaBorderless
07.06.2016 13:06registriert Februar 2016
6. Statt sich ärgen und halb ersticken:
In aller Ruhe einen Kaffee trinken gehen. Mit genügend Platz zum Laptop wahlweise Zeitung ausbreiten.
Cheers!
P.s. Aaaaaaalles easy - es atmem doch alle noch!
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