Heute präsentieren die SBB Details zum schon länger angekündigten Sparprogramm. Und für die Angestellten kommt es knüppeldick: Bis 2020 sollen 1400 Stellen wegfallen. Das hat die SBB am Donnerstag vor den Medien in Bern angekündigt.
Die Bahn stehe vor zahlreichen Veränderungen, sagte CEO Andreas Meyer an der Medienkonferenz und sprach unter anderem die Konkurrenz durch Fernbusse und Uber an.
Meyer wehrt sich gegen die Schlagzeilen, dass die SBB 1400 Stellen abbauen werden: «Ich würde sagen: Die SBB unternimmt Anstrengungen, damit die Preise nicht weiter steigen».
SBB spart 1.2 Mia., um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ohne Abstriche bei Qualität oder Sicherheit! #sbb pic.twitter.com/0WrWiUXc5u
— SBB Medienstelle (@sbbnews) 22. September 2016
Mit den erwähnten Massnahmen sollen bis 2020 jährlich 1,2 Milliarden Franken eingespart werden. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesbahnen sichergestellt werden.
Der SBB-Nutzer wird von den geplanten Massnahmen kaum tangiert werden, verspricht die SBB: «Der Kunde soll von dem, was wir hier machen, nichts mitbekommen», sagte Projektleiter Markus Geyer.
Die Stellen werden in den Bereichen Administration, Verwaltung und im Betrieb abgebaut. Weil die SBB jedoch im gleichen Zeitraum mit einer Zunahme des Verkehrs rechnet, sollen gleichzeitig 200 Stellen geschaffen werden, vorab beim Zugs- und Reinigungspersonal, wie das Bahnunternehmen am Donnerstag an einer Medienkonferenz mitteilte.
Einsparen will die SBB bei der Beschaffung, bei den Investitionen und bei den Personalkosten. Die Massnahmen stehen im Zusammenhang mit dem bereits im November 2015 kommunizierten Programm «RailFit20/30». Dieses betrachtet die SBB als «zentrales Programm zur Umsetzung der SBB Strategie 2020».
«RailFit20/30» beinhaltet zudem Anpassungen bei den Sozialleistungen. Die SBB verweist darauf, dass sie bisher die Risikobeiträge der Pensionskasse alleine trage. Ab Januar 2017 sollen diese Beträge zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitenden aufgeteilt werden. Deshalb werden allen Mitarbeitenden 0,8 Prozent Lohn abgezogen.
Obwohl die SBB darauf verweist, dass sie «dank gesteigerter Wettbewerbsfähigkeit eine sichere Arbeitgeberin» bleibe, bedeutet das in die Zukunft gerichtete Programm, dass die Interessen der Mitarbeitenden gegen jene der Bahnbenutzerinnen und -benutzer abgewogen werden.
Die Sozialdemokraten reagieren auf Twitter kämpferisch auf die Ankündigung des SBB-CEOs. Ein Stellenabbau in diesem Ausmass unter Beibehaltung der Millionengehälter für die Kader sei nicht akzeptabel.
1400 Jobs weg aber weiterhin Millionen-Gehälter für die Chefs? Das ist nicht akzeptabel, Service public sieht anders aus! #SBB https://t.co/0qENXbSoSa
— SP Schweiz (@spschweiz) 22. September 2016
SP-Fraktionschef Roger Nordmann fordert ebenfalls auf Twitter, dass sich der Bundesrat in der Fragestunde am Montag zu den Sparmassnahmen der Bundesbahnen äussert.
Personalpolitik bei SBB: am Montag muss sich der Bundesrat in der Fragestunde positionieren. Vorgestern Frage eingereicht. pic.twitter.com/L550UK7Crn
— Roger Nordmann (@NordmannRoger) 22. September 2016
(wst/sda)
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