Schweiz
SBB

SBB: Auf der Strecke Bern Zürich ist der Wurm drin

Seit drei Monaten ist auf der Strecke Bern – Zürich der Wurm drin – SBB sind ratlos

29.11.2018, 09:3929.11.2018, 10:15
Mehr «Schweiz»

In letzter Zeit gab es gefühlt jeden Tag Meldungen über verspätete Züge. Die Webseite Pünktlichkeit.ch zeigt, dass das nicht nur eine subjektive Wahrnehmung war. In den letzten sieben Tagen waren die Züge auf der Strecke Bern – Zürich in einem von vier Fällen verspätet. Bei den SBB ist man ratlos.

Einige Störungsmeldungen vom November – besonders betroffen ist der Raum Olten:

  • 23.11: Die Bahnstrecke zwischen Olten und Zürich ist zeitweise unterbrochen. Grund: eine Fahrleitungsstörung.
  • 19.11: Der Gleise am Bahnhof Olten sind gesperrt. Es kommt einen halben Tag lang zu Verspätungen und Ausfällen. Grund: Eine Person wurde von einem Zug erfasst.
  • 14.11: Der Zugverkehr schweizweit ist einen Morgen lang beeinträchtigt. Grund: ein IT-Problem bei der SBB.
  • 13.11: Ein Zug bleibt kurz vor Solothurn stecken und muss zurück nach Olten. Der Bahnverkehr auf der Strecke ist eingeschränkt. Grund: eine defekte Weiche.
  • 10.11: Die Strecke von Olten nach Bern ist zeitweise gesperrt. Grund: ein defekter Zug.
  • 05.11: Beeinträchtigungen auf der Strecke von Olten nach Bern. Es kommt zu Verspätungen. Grund: Ein Zug blockiert die Strecke.

Wenn man das Mass der SBB nimmt, dass jeder Zug mit über drei Minuten als verspätet gilt, so entspricht dies auf der Paradestrecke Bern – Zürich jedem zweiten Zug.

«Wir nehmen das Thema sehr ernst, weil die Pünktlichkeitswerte nicht dem entsprechen, was wir anbieten wollen.»
SBB-Sprecher Christian Ginsig 

Gegenüber SRF bestätigt die SBB die Zahlen. Verschiedene Störungen wie Stellwerkprobleme oder Lok-Defekte hätten in den letzten drei Monaten zu unterdurchschnittlichen Werten bei der Pünktlichkeit geführt, sagte Ginsig gegenüber SRF. Einen Zusammenhang gäbe es aber nicht. «Eine Lösung hier und jetzt zu formulieren, ist im Moment sehr schwierig», sagte Ginsig.

Wie nimmst du die Pünktlichkeit der SBB wahr?

Das Ziel der SBB, dass 91 Prozent der Züge rechtzeitig ankommen, sei wahrscheinlich nicht mehr zu schaffen. Im ersten Halbjahr 2018 sei das Ziel noch knapp erreicht worden, die letzten drei Monate zogen den Wert aber nach unten. Nun kommt noch der Winterbeginn dazu, wo erfahrungsgemäss noch etliche Verspätungen dazu kommen. (rka/jaw)

Winter und Zug, das könnte dann so aussehen:

Video: watson

Schweizer reagieren auf rauchfreie Zone an Bahnhöfen

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
43 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Posersalami
29.11.2018 10:05registriert September 2016
Bin grundsätzlich sehr zufrieden mit der SBB. Man muss halt zur Kenntnis nehmen, dass die SBB einen mittlerweile unglaublich komplexen Fahrplan haben. Da wir nach wie vor VIEL mehr Geld in den Ausbau der Autobahn stecken als in die Infrastruktur der SBB wundert mich nicht, dass die SBB Probleme hat. Mit mehr Geld könnte man die Kapazität erhöhen und hätte im Störungsfall Backup Kapazitäten. Aber wir geben das Geld lieber für breitere Staus aus..
21953
Melden
Zum Kommentar
avatar
Knut Knallmann
29.11.2018 10:18registriert Oktober 2015
Das Netz ist halt in den Knoten und Hauptstrecken bis auf den hinterletzten Drücker ausgelastet. Mit dem Fahrplanwechsel wirds nochmals schlimmer. Bei Null Reserven muss zu jedem Zeitpunkt immer alles perfekt funktionieren ansonsten hat die kleinste Störung sofort eine Kettenreaktion zur Folge...
1474
Melden
Zum Kommentar
avatar
DichterLenz
29.11.2018 10:16registriert Juni 2017
Mir fehlt die Option "Ich bin so glücklich, dass ich nicht pendeln muss".
7433
Melden
Zum Kommentar
43
Von 1 bis 16 Franken pro 100 Gramm – so krass variieren die Osterhasen-Preise
Fast drei Osterhasen verputzen Herr und Frau Schweizer im Durchschnitt pro Jahr. Wie viel sie dafür berappen, variiert gewaltig. Denn der Luxus-Osterhase vom Chocolatier ist fast 16 Mal teurer als die Billigstvariante aus dem Discounter.

Auch in diesem Jahr werden an Ostern wieder haufenweise Osterhasen aus Schokolade verdrückt. Nach Schätzungen von Chocosuisse, dem Verband der Schweizer Schokoladenfabrikanten, werden in der Schweiz pro Jahr allein für den Inlandmarkt rund 20 Millionen Osterhasen produziert – das sind fast drei Osterhasen pro Kopf. Rund 7 Prozent des jährlichen Schokoladenabsatzes in der Schweiz gehen auf das Konto der Osterfeiertage.

Zur Story