Die ETH Zürich leitet gegen eine Professorin des ehemaligen Instituts für Astronomie ein Entlassungsverfahren ein. Dieser Entscheid stützt sich auf die umfassende Administrativuntersuchung, welche die Schulleitung vor einem Jahr in Auftrag gegeben hat.
Die von einem unabhängigen externen Experten durchgeführte Administrativuntersuchung habe schwerwiegendes pflichtwidriges Verhalten über einen längeren Zeitraum hinweg festgestellt, teilte die ETH am Mittwoch mit. Der Untersuchungsführer empfiehlt eine Auflösung des Arbeitsverhältnisses.
«Der Untersuchungsbericht belegt, dass es sich um inakzeptables Verhalten handelt, das wir nicht tolerieren», sagt ETH-Präsident Lino Guzzella. Insider sprachen von Clanwirtschaft innerhalb der ETH: Die Rede ist von persönlichen Angriffen, ständiger Kontrolle, überrissenen Erwartungen an die Erreichbarkeit und unfruchtbaren Diskussionen bis tief in die Nacht.
Frauen sollen von der Professorin aufgefordert worden sein, weniger Zeit für Make-up und mehr für die Forschung zu verwenden. Dabei soll es selten um Forschung gegangen sein, sondern vielmehr um Zwischenmenschliches. «Schon eine vermeintlich falsche Körperhaltung ihr gegenüber konnte zu langen Diskussionen führen», erzählt eine ehemalige Postdoktorandin. (whr)