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SVP-Nationalrätin Martullo-Blocher droht der EU mit Sanktionen

Martullo-Blocher droht der EU – und fährt der FDP hart an den Karren

12.07.2018, 06:1612.07.2018, 06:55
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SVP-Vizepräsidentin und Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher hat der EU mit Sanktionen gedroht. In einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Donnerstag sagte sie, die Schweiz müsse mehr Stärke zeigen und nicht immer sofort einknicken.

Nationalraetin Magdalena Martullo-Blocher, an der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz, am Samstag, 24. Maerz 2018, in Klosters. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Magdalena Martullo-Blocher an der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz in Klosters (März 2018).Bild: KEYSTONE

Als eine Massnahme schwebt der SVP-Politikerin aus Graubünden etwa vor, Subventionen beim Transitverkehr zu streichen. «Transporte durch die Schweiz würden für die EU viel teurer», erklärte sie gegenüber der Zeitung. «Wir organisieren und finanzieren den ganzen Nord-Süd-Transport für Europa», sagte Martullo-Blocher weiter.

Auf solche Abwehrdispositive müsse sich die Schweiz vermehrt besinnen – da wo das Land gewisse Stärken habe und die EU abhängig sei. Als weitere Handlungsfelder schwebten der Politikerin die sehr engen Handelsbeziehungen mit der EU und die Beschäftigung der vielen Europäer im Land vor.

Wie erfolgreich solche Aktionen seien, habe die Schweizer Öffentlichkeit beim Forschungsprogramm Horizon gesehen. Die EU habe nach dem Rauswurf der Schweiz schnell gemerkt, dass sie ihre Topprogramme nicht mehr habe realisieren können und nahm die Schweiz wieder provisorisch auf.

Abrechnung mit den Liberalen

Gleichzeitig ging Martullo-Blocher in dem Interview mit den Freisinnigen hart ins Gericht. «Die FDP ist bereit, für das Ausland alles zu opfern: Regulierungsübernahme, Aufgabe der Selbstbestimmung und jetzt auch noch die Preisgabe der flankierenden Massnahmen,» betonte sie. «Generell wird überschätzt, was die FDP für die Wirtschaft tut», führte die SVP-Politikerin und Unternehmerin weiter aus.

Auch FDP-Präsidentin Petra Grössi widersprach Martullo-Blocher in der «NZZ», weil sie die SVP als Abschotter bezeichnet hatte. «Wir sind immer für den Freihandel und für internationale Beziehungen», betonte die SVP-Vizepräsidentin.

Die Schweiz könnte laut Martullo-Blocher sogar ein Freihandelsabkommen mit den USA aushandeln – wobei die Landwirtschaft aber als «national security» ausgenommen werden müsste. (sda)

«Ein schwarzer Tag für die Schweizer Wirtschaft»

Video: srf
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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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piedone lo sbirro
12.07.2018 08:26registriert November 2016
martullo zeigen sie mut, schliessen sie ihre ausländischen ems-chemie niederlassungen.

arbeiten in ihrem stammwerk auch nur noch echte schweizer? keine secondos oder sonstige kriminelle? nur die fünfte generation an echten eigenossen ist es wert, ihr brot in ihrem betrieb zu verdienen... die wurst allerdings, die gehört ihnen!

weshalb lästert martullo permanent gegen die EU wenn sie luxemburg nutzt um steuern zu hinterziehen?
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Jein
12.07.2018 08:38registriert August 2017
Nicht nur die Leistung der FDP wird überschätzt, sondern auch die Bedeutung der Schweiz für die Nord-Südachse, vorallem durch SVP-Politiker.
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piedone lo sbirro
12.07.2018 08:26registriert November 2016
wieder einmal singt die SVP das lied der bösen EU. doch mit no-billag wollten sie uns mit leichtem und seichtem, aus der EU importierten medien-mist zumuten.

weshalb hat der papa der seven sinking steps die USR III gutgeheissen, wenn er keine zuwanderung möchte?

weshalb beschäftigt die stadler-rail von spuhler auslän. personal? weshalb spielen beim ZSC von frey ausländer?

SVP/FDP haben sich gegen eine verschärfung der lex koller ausgesprochen. somit wird die zuwanderung weiter steigen.

reiche ausländer werden durch die steuer-geschenkstrategie von SVP/FDP in die CH gelockt.
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