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Selbstbestimmungsinitiative

Selbstbestimmungs-Initiative: SVP schaltet viel mehr Inserate als Gegner

Selbstbestimmungs-Initiative: SVP schaltet viel mehr Inserate als Gegner

Die Reklame zur Selbstbestimmungs-Initiative stellt andere Kampagnen deutlich in den Schatten.
16.11.2018, 06:5416.11.2018, 09:19
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Neun Tage vor dem Urnengang zeigt sich: Die Befürworter der Selbstbestimmungsinitiative um die SVP investieren deutlich mehr Geld in Inserate als die Gegner des Begehrens. Das zeigt eine gestern veröffentlichte Analyse von Année Politique Suisse der Universität Bern.

Plakate fotografiert waehrend einer Medienkonferenz des Komitees "Ja zur Selbstbestimmung", am Dienstag, 2. Oktober 2018 in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Mit diesen Plakaten will die SVP Wählerstimmen gewinnen.Bild: KEYSTONE

Dies stehe «in auffälligem Gegensatz zur Kampagne der Masseneinwanderungs-Initiative von 2014», schreiben die Studienautoren. Ein Vergleich mit der damaligen Kampagne zeigt, dass die Gegner der Selbstbestimmungs-Initiative rund 2.7-mal weniger Inserate schalten als noch 2014, die Befürworter der Initiative aber im Vergleich zu damals die Anzahl geschalteter Inserate mehr als verdoppelten.

Interessanterweise sei der Verlauf der Kampagnen von Masseneinwanderungs-Initiative und Selbstbestimmungs-Initiative sehr ähnlich, schreiben die Berner Politikwissenschafter weiter. «Die Gegnerschaft ist früh aktiv, fährt dann ihre Investitionen in den gekauften Zeitungsraum auffällig zurück, um gegen Ende noch einmal stärker zu investieren.»

Die besten Argumente der SBI-Befürworter und -Gegner:

Die Selbstbestimmungs-Initiative wurde bisher mit 784 Inseraten mehr als 2.9-mal so häufig beworben wie eine durchschnittliche Vorlage (269 Inserate) seit 2013. Nur zu fünf Vorlagen war bisher zu demselben Zeitpunkt mehr Reklame erschienen, zeigen die Daten der Forscher.

In den Inserate-Spalten der Zeitungen dominiert die SelbstbestimmungsInitiative deutlich. Für oder gegen die Hornkuh-Initiative, aber auch für oder gegen das Sozialdetektiv-Referendum werden praktisch keine Inserate geschaltet. Nicht berücksichtigt sind Online-Werbung und Plakate. (sva) (aargauerzeitung.ch)

Renato Kaiser: Menschenrechte raus!

Video: watson/Renato Kaiser
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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DARTH OLAF
16.11.2018 07:19registriert August 2018
Ich sehr ja auch nur diese Scheinplakate.
Ich hoffe, dass sie nicht gewinnen. Nicht wegen der Initiative an und für sich. Aber sie wird sich wie die Ausschaffungsinitiative und die MEI nicht zu 100% umsetzen lassen. Und dann haben wir wieder ein Gejammer und es folgt darauf eine noch dümmere Initiative.
Und DAS ist das wahre Gift für unsere Demokratie.

Nein zur SBI.
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TodosSomosSecondos
16.11.2018 07:06registriert April 2016
Schampaar Viu Plakat. Der Name ist Programm.
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Nunja
16.11.2018 10:50registriert November 2014
Die Menschenrechte sind extrem wichtig für jeden einzelnen. Die Vergötterung der Demokratie ist gefährlich: 50,1% der Abstimmenden sollen eben nicht alles entscheiden dürfen. Der Schutz von Minderheiten und Personen bietet zB die EMRK und der europäische Gerichtshof. Deshalb hat der Schweizer Rechtsstaat seit 1974 auch grosse Fortschritte gemacht. Von diesen Freiheiten und der Sicherheit profitieren wir alle.
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