Neun Tage vor dem Urnengang zeigt sich: Die Befürworter der Selbstbestimmungsinitiative um die SVP investieren deutlich mehr Geld in Inserate als die Gegner des Begehrens. Das zeigt eine gestern veröffentlichte Analyse von Année Politique Suisse der Universität Bern.
Dies stehe «in auffälligem Gegensatz zur Kampagne der Masseneinwanderungs-Initiative von 2014», schreiben die Studienautoren. Ein Vergleich mit der damaligen Kampagne zeigt, dass die Gegner der Selbstbestimmungs-Initiative rund 2.7-mal weniger Inserate schalten als noch 2014, die Befürworter der Initiative aber im Vergleich zu damals die Anzahl geschalteter Inserate mehr als verdoppelten.
Interessanterweise sei der Verlauf der Kampagnen von Masseneinwanderungs-Initiative und Selbstbestimmungs-Initiative sehr ähnlich, schreiben die Berner Politikwissenschafter weiter. «Die Gegnerschaft ist früh aktiv, fährt dann ihre Investitionen in den gekauften Zeitungsraum auffällig zurück, um gegen Ende noch einmal stärker zu investieren.»
Die Selbstbestimmungs-Initiative wurde bisher mit 784 Inseraten mehr als 2.9-mal so häufig beworben wie eine durchschnittliche Vorlage (269 Inserate) seit 2013. Nur zu fünf Vorlagen war bisher zu demselben Zeitpunkt mehr Reklame erschienen, zeigen die Daten der Forscher.
In den Inserate-Spalten der Zeitungen dominiert die SelbstbestimmungsInitiative deutlich. Für oder gegen die Hornkuh-Initiative, aber auch für oder gegen das Sozialdetektiv-Referendum werden praktisch keine Inserate geschaltet. Nicht berücksichtigt sind Online-Werbung und Plakate. (sva) (aargauerzeitung.ch)