«Im Hotel-Restaurant Rarnerhof wird gesucht! [...] 1 junge, willige Studentin», so lautet ein Stelleninserat, das am 7. Februar im «Walliser Boten» gedruckt wurde.
Bereits sind einige User in den sozialen Medien über das Inserat gestolpert – und stören sich an der eigenwilligen Formulierung. Auf Anfrage von watson beschwichtigt das Hotel Rarnerhof. Man suche eine junge Frau, die motiviert ist und Lust hat im Service zu arbeiten. «Wir sind keine Puffbar, sondern ein seriöses Hotel und Restaurant», so die Hotelbesitzerin.
Dass man spezifisch nach einer jungen Frau Ausschau halte, liege an der Dorfmentalität. «Wissen Sie, ich würde auch gerne einen Mann anstellen, aber die Restaurantgäste fragen mich dann immer, ‹hast du keine Frau gefunden?›», so die Besitzerin.
Ihr sei nicht bewusst gewesen, dass das Wort «willig» womöglich falsche Assoziationen auslösen könne. Da Französisch ihre Muttersprache sei, habe sie darauf gezählt, dass das Korrektorat des «Walliser Boten» allfällige Fehler korrigiere.
Beim Korrektorat der Mengis Druck und Verlag AG, die unter anderem für den «Walliser Boten» Inserate bucht, ist man sich keiner Schuld bewusst. Es sei an erster Stelle immer der Auftraggeber, der das Wording der Inserate bestimme. «Etwas im Inserat zu ändern, ist immer heikel, da es dann für den Auftraggeber nicht mehr stimmen könnte», so eine Korrektorin.
Die Hotelbesitzerin will zukünftige Fauxpas vermeiden. Kommenden Samstag, wenn das Inserat erneut erscheint, wird das Wort «willig» durch «motiviert» ersetzt. (ohe)