Das Video seiner Amokfahrt und der anschliessenden Verhaftung hat einen Ostschweizer Anfang des Jahres in die Schlagzeilen gebracht. Nach dem Raser muss sich nun auch einer der beteiligten Polizisten vor Gericht verantworten – wegen Amtsmissbrauch.
16.11.2016, 11:3216.11.2016, 14:07
«I rupf der de Grind us, du» und «No eimol wehre du und i mach di kaputt» – unter anderem aufgrund dieser Beschimpfungen muss sich am Donnerstag, dem 17. November 2016, ein Polizist wegen Amtsmissbrauch vor dem St. Galler Kreisgericht verantworten.
Gefallen sind die Sätze nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd, welche dank der Helmaufnahmen des Töfffahrers viral gingen. Das Video wurde bei einer Raserfahrt am 1. September 2014 aufgenommen – darauf sind zum Schluss der Aufnahmen massive Beschimpfungen auch seitens der Beamten zu hören.
Was der Polizist und der Töffraser sich gegenseitig an den Kopf warfen:
Dem angeklagten Polizisten wird vorgeworfen, den Töfffahrer erst zu Boden gerissen und im Gerangel den Motorradhelm nach hinten ins Genick gedrückt zu haben. Im Verlauf des Wortgefechts soll der beschuldigte Polizist den Töfffahrer mit Äusserungen wie «Du huere Sau», «du Chrüppel, du Verdammte», «I rupf der de Grind us, du» «no eimol wehre du und i mach di kaputt» und weiteren Ausdrücken beschimpft haben.
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Hier sehen wir das Plakat der Drittplatzierten: Dilan Joseph, Melanie Graf und Serafine Abbt / 3. Sek. aus Zürich. Bild: facebook
Aufgrund dieser Beschimpfungen und Bedrohungen muss der Polizist nun vor den Richter. Ihm drohen bei einer Probezeit von zwei Jahren eine bedingte Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu 170 Franken sowie eine Busse von 800 Franken. Als Privatkläger tritt der Töfffahrer auf.
Töfffahrer bereits im April verurteilt
Vorgeworfen wurden dem waghalsigen Motorradfahrer vom Kreisgericht St. Gallen neun qualifizierte grobe, 46 grobe und 28 einfache Verletzungen der Verkehrsregeln: Der Töfffahrer
wurde bereits im April zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 23 Monaten mit einer Probezeit von zwei Jahren verurteilt. Ausserdem musste er eine Busse von 1000 Franken und die Verfahrenskosten zahlen.
Die Geisterfahrt in voller Länge:
(gin)
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© KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI
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Den Polizisten kann ich verstehen, der Typ hat zum Spass mehrere Leben gefährdet.