Schweiz
St Gallen

Erster Gletscher in Island komplett verschwunden: Gedenkfeier in der Schweiz

The sun is rising behind the Jungfraufirn and the Aletsch Glacier. Picture was taken from the Jungfraujoch, 3'454 meters above sea level, in the Bernese Alps on the boundary between the canton of ...
Laut Glaziologen sind in 80 Jahren 80 Prozent der Schweizer Gletscher verschwunden. Auch der Aletsch Gletscher wird schrumpfen.Bild: KEYSTONE

Nach totem Gletscher in Island: Jetzt soll es Gedenkfeier für Schweizer Gletscher geben

21.08.2019, 05:1721.08.2019, 09:33
Mehr «Schweiz»

Auf Island wurde diese Woche offiziell der erste Gletscher für «tot» erklärt worden. Der 700 Jahre alte Okjokull gilt formell nicht mehr als solcher, weil er mit nur noch 15 Metern Eisdicke zu leicht geworden ist, um sich vorwärts zu schieben.

Auch die Schweiz bangt um ihre Gletscher. Sorgen machen sich Forscher der ETH allen voran um den Pizolgletscher im Kanton St. Gallen. Seit Jahren bricht der Gletscher auseinander.

Für Glaziologe Andreas Bauder sind die Tage des Gletschers gezählt. Gegenüber «Bluewin» sagte er: «Für Gletscher auf einer Höhenlage von rund 3’000 Metern ist die Lage dramatisch. Sie wachsen oder erhalten ihre Grösse durch den Schnee, der im Winter fällt.» Bauder ergänzt: «Schmilzt dieser im Sommer aber komplett weg, dann ist das Ergebnis klar.»

Der Verein Klimaschutz Schweiz plant nun, ähnlich wie in Island, eine Gedenkfeier für den Pizolgletscher. Am 22. September soll dem sterbenden Gletscher auf dem Pizol die letzte Ehre erwiesen werden.

Die Gedenkfeier soll aber auch auf die Folgend des Klimawandels aufmerksam machen. Denn die Schweizer Gletscher sind laut Glaziologe Bauder in akuter Gefahr. «Wir gehen davon aus, dass in 80 Jahren 80 Prozent der Schweizer Gletscher weggeschmolzen sind.»

(ohe)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Vom Ende der Ewigkeit – eine Reise durch bedrohte Polarwelten
1 / 20
Vom Ende der Ewigkeit – eine Reise durch bedrohte Polarwelten
Die Fotografin Camille Seaman hat über zehn Jahre lang die Arktis sowie die Antarktis fotografiert.
quelle: dukas/catersnews / camille seaman
Auf Facebook teilenAuf X teilen
R.I.P. Gletscher Okjökull
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
plaga versus
21.08.2019 06:16registriert November 2015
Naja, ich liebe die Bergwelt auch sehr. Wenn aber jetzt viele Leute für eine Gedenkfeier am Pizol ins Auto steigen und dorthin fahren, bringen sie indirekt den nächsten Gletscher zur Strecke...
6716
Melden
Zum Kommentar
avatar
Skip Bo
21.08.2019 07:26registriert August 2014
Ich vermisse den Napfgletscher. Vor 11000 Jahren reichte er noch bis zu meiner Haustür. Gestorben ist er im Jahr 7689 BC.
4526
Melden
Zum Kommentar
avatar
*Diesisteinzensurportal*
21.08.2019 07:21registriert Oktober 2018
So ein paar Vergleichsbilder wären noch eine gute Idee gewesen!
Nach totem Gletscher in Island: Jetzt soll es Gedenkfeier für Schweizer Gletscher geben 
So ein paar Vergleichsbilder wären noch eine gute Idee gewesen!
268
Melden
Zum Kommentar
10
12 Kilometer Stau vor dem Gotthard ++ Zeitverlust bis zu 2 Stunden

Bereits eine Woche vor den Osterfeiertagen gab es am Gotthard fast zehn Kilometer Stau. Wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, gehören die Blechlawinen gen Süden und wieder zurück bereits seit mindestens 1987 zur Schweizer Ostertradition.

Zur Story