Auf Island wurde diese Woche offiziell der erste Gletscher für «tot» erklärt worden. Der 700 Jahre alte Okjokull gilt formell nicht mehr als solcher, weil er mit nur noch 15 Metern Eisdicke zu leicht geworden ist, um sich vorwärts zu schieben.
Auch die Schweiz bangt um ihre Gletscher. Sorgen machen sich Forscher der ETH allen voran um den Pizolgletscher im Kanton St. Gallen. Seit Jahren bricht der Gletscher auseinander.
Für Glaziologe Andreas Bauder sind die Tage des Gletschers gezählt. Gegenüber «Bluewin» sagte er: «Für Gletscher auf einer Höhenlage von rund 3’000 Metern ist die Lage dramatisch. Sie wachsen oder erhalten ihre Grösse durch den Schnee, der im Winter fällt.» Bauder ergänzt: «Schmilzt dieser im Sommer aber komplett weg, dann ist das Ergebnis klar.»
Der Verein Klimaschutz Schweiz plant nun, ähnlich wie in Island, eine Gedenkfeier für den Pizolgletscher. Am 22. September soll dem sterbenden Gletscher auf dem Pizol die letzte Ehre erwiesen werden.
Die Gedenkfeier soll aber auch auf die Folgend des Klimawandels aufmerksam machen. Denn die Schweizer Gletscher sind laut Glaziologe Bauder in akuter Gefahr. «Wir gehen davon aus, dass in 80 Jahren 80 Prozent der Schweizer Gletscher weggeschmolzen sind.»
(ohe)