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Christoph Blocher will nicht mehr Vizepräsident der SVP sein

Ende einer Ära: SVP-Noch-Vizepräsident Christoph Blocher gibt sein letztes politisches Parteiamt ab. 
Ende einer Ära: SVP-Noch-Vizepräsident Christoph Blocher gibt sein letztes politisches Parteiamt ab. 
Bild: KEYSTONE

Auch Christoph Blocher geht: Der Übervater will nicht mehr Vizepräsident der SVP sein

Mit Präsident Toni Brunner zieht sich auch SVP-Übervater Christoph Blocher aus der Parteileitung zurück. Zum «SonntagsBlick» sagte er, dass er nicht mehr Vizepräsident sein werde.
10.01.2016, 01:2510.01.2016, 09:14
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Nicht nur der Präsident, sondern auch der starke Mann im Hintergrund gibt sein Amt in der SVP-Führung ab. «Ab April werde ich nicht mehr Vizepräsident der SVP sein», sagte der 75-jährige Blocher laut «SonntagsBlick» an der SVP-Tagung in Bad Horn. Der abgewählte Bundesrat gibt damit sein letztes politisches Amt ab.

In der SVP-Mitteilung vom Samstag zum Rücktritt Brunners nach acht Jahren als Präsident, kündigte die Partei an, dass eine Arbeitsgruppe die künftige Besetzung der Parteileitung vorschlagen werde. Von Blochers Abtritt war da noch keine Rede. «Die Partei braucht künftig Vizepräsidenten, die richtig chrampfen und Dossiers übernehmen», sagte Blocher. Namen für seine Nachfolge nannte er keine.

Blocher selbst ist laut «SonntagsBlick» angeschlagen. Kürzlich sei er gestürzt und habe sich die Schulter im Spital notfallmässig verarzten lassen müssen. «Ich gehöre zum alten Eisen», sagte er zur Zeitung.

Brunner und Rösti geben sich ahnungslos

Unklar ist, ob Blochers Ankündigung gegenüber den «SonntagsBlick»-Journalisten dem Drehbuch für den Generationenwechsel entspricht. Sowohl Brunner wie auch der designierte neue Präsident, Albert Rösti, gaben in Interviews mit der Sonntagspresse ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Blocher der Parteileitung erhalten bleibt: Es sei «sehr wichtig», das Blocher weitermache, sagte Rösti in der «NZZ am Sonntag» – das Gleiche gelte aber auch für den zweiten Milliardär in der Parteiführung, Walter Frey, sowie den Walliser Oskar Freysinger «als Verankerung in der Westschweiz».

Von der «SonntagsZeitung» nach der künftigen Besetzung des Präsidiums gefragt, sagte Brunner derweil: «Das ist noch völlig offen. Klar ist aber, dass wir zentrale Personen wie Christoph Blocher und Walter Frey gerne im Präsidium halten möchten. Ihre Erfahrung ist wichtig. Ob das gelingt, weiss ich aber nicht.»

(trs)

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61 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Darkside
10.01.2016 06:08registriert April 2014
Wer's glaubt... Der alte verbohrte Machtmensch wird im Hintergrund weiterhin die Fäden ziehen wenn man ihn lässt. Wie es Blatter täte, nur den lassen sie nicht mehr... Wenige Menschen haben der Schweiz so geschadet wie es dieser selbstherrliche Milliardär getan hat.
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FrancoL
10.01.2016 01:40registriert November 2015
Eine Gutnachtgeschichte; Sein Einfluss wird wohl kaum kleiner werden und die Finanzierung der Partei ist damit auch nicht vom Tisch, bzw unter dem Tisch geht sie weiter.
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Suchlicht
10.01.2016 09:45registriert August 2015
Nun, es ist ja alles bestens vorbereitet. Magdalena Blocher und Roger Köppel sind als Sprachrohre installiert, der neue Parteipräsident ist praktisch schon gewählt und der Finanzfluss zu den beiden Erstgenannten ist gewährleistet. Ist doch ideal, der Einfluss bleibt und Verantwortung muss er immer weniger übernehmen.
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