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Junge SVP sagen Juso den Kleiderkampf an

Junge SVP-Frauen gifteln gegen nackte JUSO: «Diesen Dreck haben wir nicht nötig»

Die Jungpartei der SVP will sich nicht ausziehen müssen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Sie nervt sich über das BH-Foto der JUSO. 
06.04.2017, 12:2907.04.2017, 04:33
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Junge SVP, Juso, BH-Verbrennung, Verbrennungsaktion, Dreck
Die Junge SVP nervt sich über das Bild der Juso-Frauen: «So etwas haben wir nicht nötig.»zvg/jsvp

«Junge, selbstbewusste Frauen haben diesen Dreck nicht nötig», schreibt die Junge SVP in einer Medienmitteilung. Sie fragt: «Wo ghörsch du dezue?» Darunter prangt das Foto der JUSO-Frauen, die mit ihrer BH-Verbrennungsaktion in den letzten Wochen für Wirbel sorgten. Diesem Bild gegenüber stellt die Jungpartei ein Foto von acht Frauen, die im Gegensatz zur JUSO angezogen und proper in die Kamera lächeln. Diese Frauen gingen arbeiten, seien Mütter und stünden mitten im Leben, schreibt die Junge SVP dazu.

Michelle Singer, Präsidentin der Jungen SVP, sagt: «Wir wollen zeigen, dass wir uns nicht ausziehen müssen, um unsere Ziele zu erreichen.» In ihrer Mittelung enerviert sich die Jungpartei darüber, dass das Bild der JUSO das Ziel leider erreicht habe und eine grosse Aufmerksamkeit für den den Women's March generiert werden konnte, an dem zahlreiche Personen «mit ihren peinlichen Pussyhats» für konstruierte Pseudoanliegen auf die Strasse gingen. 

Dass sich an diesem Protest über 10'000 Frauen beteiligten, will Singer zwar nicht verkennen. Die grosse Teilnehmerzahl sei aber auf die Wahl von Donald Trump zurückzuführen. Mit der Schweiz und der Situation der Frauen hierzulande habe der Protest nichts zu tun. Singer sagt: «Es ist ein Witz zu behaupten, dass wir diskriminiert würden. Wir haben in der Schweiz alle Freiheiten, die auch ein Mann hat.»

Der Women's March am 18. März in Zürich. Über 10'000 Pussyhats demonstrierten.

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«Die Frauen sind wütend und haben genug»: Über 10'000 Pussyhats marschierten durch Zürich
Bunt, laut und fröhlich: Gegen 15'000 Frauen und Männer marschierten am Samstag am «Women's March» quer durch Zürich.
quelle: keystone / ennio leanza
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JUSO-Präsidentin Tamara Funiciello reagiert gelassen auf den Gegenangriff ihrer Kontrahenten. Das Foto der Jungen SVP zeige doch gerade, wie viel mit der BH-Verbrennungsaktion erreicht werden konnte. «Wir haben es sogar geschafft, dass sich die Junge SVP zu Frauenrechten äussern musste. Das ist sehr erfreulich, denn normalerweise hört man von den SVP-Frauen relativ wenig.»

Auch diese Frauen passen der jungen SVP wohl nicht in den Kram.

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41 Bilder zeigen eine geballte Ladung Frauenpower
Internationaler Tag der Frau: So bunt trieben es die Frauen (und 1 Mann) in aller Welt. Lima, Peru, 8. März 2017.
quelle: x00023 / mariana bazo
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144 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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seventhinkingsteps
06.04.2017 14:02registriert April 2015
«Es ist ein Witz zu behaupten, dass wir diskriminiert würden. Wir haben in der Schweiz alle Freiheiten, die auch ein Mann hat.»

Das haben einige Frauen auch schon 1971 beim Frauenstimmrecht gesagt. Nur um dann für die SVP ins Parlament zu ziehen und gegen die Anerkennung von Vergewaltigung in der Ehe als Offizialsdelikt zu kämpfen.

Ist doch immer das gleiche. Fortschritte, die vor 30 Jahren erreicht wurden, werden heute von Konservativen als selbstverständlich wahrgenommen. Gleichzeitig wehren sie sich heute gegen den Fortschritt, der in 30 Jahren als selbstverständlich gelten wird.
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Stinkstiefel
06.04.2017 13:53registriert Juni 2015
Möchte sich sonst noch jemand zu dem Thema lächerlich machen?

Bis jetzt haben schon;
- die Protagonisten (Juso)
- die Social-Media Kommentatoren
- die Medien in Reaktion auf die Reaktionen
- (natürlich) Andy Glarner
- jetzt neu: die JSVP Frauen

Wer hat noch nicht, wer will nochmal?
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Gummibär
06.04.2017 20:09registriert Dezember 2016
Das Mannsein hat seine Vorteile. Zum Beispiel muss man sich der Frage nicht stellen ob man lieber

a) öffentlich seine Unterwäsche verbrennt
-oder-
b) mit arbeitetenden jungen Müttern im Kies steht
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