«Junge, selbstbewusste Frauen haben diesen Dreck nicht nötig», schreibt die Junge SVP in einer Medienmitteilung. Sie fragt: «Wo ghörsch du dezue?» Darunter prangt das Foto der JUSO-Frauen, die mit ihrer BH-Verbrennungsaktion in den letzten Wochen für Wirbel sorgten. Diesem Bild gegenüber stellt die Jungpartei ein Foto von acht Frauen, die im Gegensatz zur JUSO angezogen und proper in die Kamera lächeln. Diese Frauen gingen arbeiten, seien Mütter und stünden mitten im Leben, schreibt die Junge SVP dazu.
Michelle Singer, Präsidentin der Jungen SVP, sagt: «Wir wollen zeigen, dass wir uns nicht ausziehen müssen, um unsere Ziele zu erreichen.» In ihrer Mittelung enerviert sich die Jungpartei darüber, dass das Bild der JUSO das Ziel leider erreicht habe und eine grosse Aufmerksamkeit für den den Women's March generiert werden konnte, an dem zahlreiche Personen «mit ihren peinlichen Pussyhats» für konstruierte Pseudoanliegen auf die Strasse gingen.
Dass sich an diesem Protest über 10'000 Frauen beteiligten, will Singer zwar nicht verkennen. Die grosse Teilnehmerzahl sei aber auf die Wahl von Donald Trump zurückzuführen. Mit der Schweiz und der Situation der Frauen hierzulande habe der Protest nichts zu tun. Singer sagt: «Es ist ein Witz zu behaupten, dass wir diskriminiert würden. Wir haben in der Schweiz alle Freiheiten, die auch ein Mann hat.»
JUSO-Präsidentin Tamara Funiciello reagiert gelassen auf den Gegenangriff ihrer Kontrahenten. Das Foto der Jungen SVP zeige doch gerade, wie viel mit der BH-Verbrennungsaktion erreicht werden konnte. «Wir haben es sogar geschafft, dass sich die Junge SVP zu Frauenrechten äussern musste. Das ist sehr erfreulich, denn normalerweise hört man von den SVP-Frauen relativ wenig.»