Rauchsäulen über Zürich: Ein Abstimmungs-Flyer, der diese Woche in Zürcher S-Bahnen kursierte, zeigt die beiden geplanten Hardturm-Hochhäuser in Flammen. Das Bild weist eindeutig auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York hin. Daneben steht der Schriftzug «Nein 11».
Mit diesem Bild werben Gegner des neuen Hardturm-Stadions für ein Nein am 25. November an den Zürcher Urnen. «Aus dem Flyer geht die Urheberschaft nicht direkt hervor», schreibt ein watson-User, der einen solchen Flyer in seinem Busabteil gefunden hat. Es bestehe aber eine Ähnlichkeit zur Facebook-Kampagne des Koordinationsausschusses «NEIN zum Hardturm-Bschiss».
Auf Anfrage weisen die Betreiber der Seite die Urheberschaft aber von sich: «Unsere Flyer zeigen stets prominent das Logo ‹NEIN zum Hardturm-Bschiss›», heisst es dort. Von wem das Bild also stammt, bleibt unklar.
Das Bild zeigt aber, dass es in der Stadt Zürich durchaus eine Opposition zum neuen Stadion gibt. Bei den Parteien haben sowohl die SP als auch die Grünen die Nein-Parole gefasst. Die Alternative Liste hat Stimmfreigabe erteilt. Die bürgerlichen Parteien beschlossen scheinbar geschlossen die Ja-Parole.
Doch ganz so geschlossen ist diese Front eben nicht. Die Gruppe «Bürgerliches NEIN zum Projekt Ensemble» unter SVP-alt-Gemeinderat Rolf Stucker setzt sich für ein Nein ein. Rückenwind erhält er dabei von der kürzlich aufgetauchten Information der Polizei.
Denn am Freitag wurde in der «20 Minuten» bekannt, dass auch der Zürcher Polizeikommandant Daniel Blumer Mühe mit dem neuen Stadion hat. So würde sich die Sicherheit im Stadion gegenüber dem Letzigrund zwar verbessern, die Situation um das Stadion sei aber schwierig.
So stiege das Sicherheitsrisiko für Matchbesucher, Anwohner und Sicherheitspersonal. Die Polizei rechnet mit einem Mehraufwand. Der Grund dafür ist laut Stucker, dass die beiden Fan-Gruppen von FCZ und GC an Derby-Spielen zu nahe aneinander vorbeimüssen.
Auf der anderen Seite haben sich nun aber auch linke Politiker zu einem Ja-Komitee zusammengetan. Unter dem Namen «Linker Flügel» und unter der Leitung von Grünen-Nationalrat Balthasar Glättli werben mehrere Politiker aus der SP, den Grünen und der Alternativen Liste für das neue Stadion. (leo)