05.10.2018, 11:2805.10.2018, 12:21
Eine F/A-18 der Luftwaffe führte die «Live-Mission» durch. Bild: KEYSTONE
Mehrere watson-User hörten am Freitagvormittag «einen extrem lauten Knall». In Bumbach, im Berner Emmental, habe es eine Druckwelle und anschliessend einen« gewaltigen Knall» gegeben, schreibt Userin Sibylle. Ein anderer User meldet einen Knall im Kanton Zug.
Was ist passiert? Armeesprecherin Delphine Allemande erklärt, dass am Freitagvormittag ein Luftpolizeidienst erfolgte. «Zwei FA-18 haben im Rahmen einer ‹Live-Mission› drei polnische Kampfjets kontrolliert, die den Schweizer Luftraum durchquerten.»
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© KEYSTONE/GAETAN BALLY
Sogenannte «Live-Missions» erfolgten «praktisch täglich», erklärt Sprecherin Allemand. Dabei werden ausländische Staatsflugzeuge – zivil oder militärisch – stichprobenartig kontrolliert, um die «diplomatic clearance», die diplomatische Freigabe, zu erteilen. Bei der Kontrolle werden etwa Flugzeugtyp oder Kennzeichen überprüft. Der Überschall sei in diesem Fall zum Einsatz gekommen, weil man «ziemlich schnell vor Ort» sein musste.
So entsteht der Überschallknall
Der Überschallknall ist kein einmaliges Ereignis, das beim Durchstossen der Schallmauer auftritt. Es handelt sich vielmehr um den Lärmteppich, den ein Jet wie einen Kegel hinter sich her schleppt, sobald er schneller als der Schall unterwegs ist.
Dort, wo dieser so genannte Machsche Kegel den Erdboden streift, hört der Beobachter den gesamten eintreffenden Fluglärm für den Bruchteil einer Sekunde als Knall. Personen, die sich weiter entfernt befinden, hören das Geräusch entsprechend später. Der Lärmkegel kann je nach Wetterbedingungen bis zu 35 Kilometer links und rechts der Flugroute hörbar sein.
Nach Auskunft von Luftwaffe-Sprecherin Delphine Allemand fliegen in der Schweiz Militärjets pro Jahr rund 160 Überschallflüge, einzelne davon auch im Rahmen von «Hot Missions» wie jenen vom Dienstag. Die Flüge sind bewilligungspflichtig und werden gemäss Luftwaffe mit Rücksicht auf die Bevölkerung in der Regel nicht über dem Mittelland und nicht unterhalb von 10'000 Metern über Meer durchgeführt. Im Winter darf bei grosser Lawinengefahr kein Überschall geflogen werden. (sda)
Aber warum hört man bei manchen Überschallflügen einen Knall und bei anderen nicht? David Marquis, Mediensprecher der Schweizer Luftwaffe, erklärte bei einem Vorfall im Oktober 2015: «Die meteorologischen Bedingungen spielen eine Rolle und natürlich auch die Flughöhe. Und wenn sich das Ganze im Alpenraum abspielt, ist die Resonanz natürlich auch ungleich kleiner als in bevölkerungsreichen Gebieten wie dem Mittelland.»
(wst)
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