Heftige Gewitter mit sintflutartigem Regen haben am späten Montagabend in Teilen der Romandie gewütet. In Lausanne wurden mehrere Strassen, Wohnhäuser und Geschäfte überschwemmt. Die Unterführung des Bahnhofs lief mit Wasser voll. Mehrere Bahnlinien sind unterbrochen.
In Lausanne zeichneten die Messstationen ein neuen landesweiten Niederschlagsrekord auf.41,1 Millimeter Wasser fielen in nur zehn Minuten. «Ein so hoher Wert ist nie zuvor in der Schweiz aufgezeichnet worden», sagte Ludwig Zgraggen, Meteorologe bei MeteoSchweiz, am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone_SDA. Der bisherige Rekord stammt vom vergangenen Sommer aus dem Kanton Thurgau.
Auf Fotos und Videos, die Passanten in sozialen Medien publizierten, ist zu sehen, wie sich ganze Strassenzüge in reissende Bäche verwandelten. Auf einzelnen Plätzen in der Innenstadt wurden Pflastersteine weggeschwemmt. Menschen standen Wadentief im Wasser. Eine Treppe der Lausanner Bahnhofsunterführung glich vorübergehend einem Wasserfall.
Die Polizei erhielt mehr als 500 Anrufe. Rund 80 Feuerwehrleute wurden für insgesamt 240 Einsätze aufgeboten. Sie erhielten Unterstützung von 55 Katastrophenschutzkräften. Die Einsätze betrafen Überschwemmungen, Sturzbäche, umgestürzte Bäume und überflutete Abwasserkanäle.
Wegen Unwetterschäden waren in den Kantonen Waadt und Freiburg am frühen Dienstagmorgen mindestens drei Bahnlinien unterbrochen. Betroffen waren Strecken zwischen Estavayer-le-Lac und Payerne, zwischen Payerne und Freiburg sowie die Strecke Freiburg-Murten. S-Bahnzüge wurden durch Busse ersetzt.
Vorübergehend waren auch Strassen in der Region unpassierbar. Zwischen Bulle und Freiburg wurden Kantonsstrassen gesperrt, weil sie verdreckt waren.