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Verkehr verursacht fast 13 Mrd Folgekosten pro Jahr

Verkehr verursacht fast 13 Milliarden Franken Folgekosten pro Jahr

05.07.2018, 12:0705.07.2018, 12:32
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Bild: KEYSTONE

Jahr für Jahr verursacht der Verkehr in der Schweiz ungedeckte Kosten in Milliardenhöhe. Den Preis zahlen die Allgemeinheit oder künftige Generationen. Einzig beim Langsamverkehr übersteigt der Nutzen die externen Kosten.

2015 hinterliessen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer Umwelt-, Gesundheits- und nicht gedeckte Unfallschäden in Höhe von 12.8 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) am Donnerstag mitteilte. Diese Kosten schlagen sich nicht im Preis der Mobilität nieder und werden deshalb als extern bezeichnet.

Den Grossteil der Kosten verursachte mit 9.2 Milliarden Franken der private Motorfahrzeugverkehr. Dem Langsamverkehr wird eine knappe Milliarde angelastet. Bei Fussgängern und Velofahrenden sind es vor allem nicht selber getragene Unfallkosten, die zu Buche schlagen. Beim motorisierten Privatverkehr hingegen entfällt der grösste Brocken auf Lärm und Luftverschmutzung.

Im Luftverkehr entstehen die 1.2 Milliarden Franken an externen Kosten hauptsächlich wegen des CO2-Ausstosses. Der Schienenverkehr wiederum ist für externe Kosten in der Höhe von 1.1 Milliarden verantwortlich, der Schiffsverkehr für knapp 100 Millionen Franken.

Langsamverkehr nutzt auch anderen

Auch externe Nutzen hat das ARE berechnet. Vorab profitieren Fussgänger und Radfahrende selber durch eine bessere Gesundheit. Ein Teil des Nutzens kommt aber auch Dritten oder der Allgemeinheit zu Gute, dies in Form von weniger krankheitsbedingten Ausfällen bei der Arbeit und geringerer Belastung der Sozialversicherungen.

Der Nutzenüberschuss des Langsamverkehrs, also die Differenz zwischen seinen externen Nutzen und Kosten, beläuft sich für 2015 auf knapp 400 Millionen Franken. Er fällt insbesondere dank den Fussgängerinnen und Fussgängern an, bei den Velofahrenden halten sich externe Kosten und Nutzen ungefähr die Waage.

Zwischen 2010 und 2015 sind die externen Kosten des Verkehrs von 12.0 auf 12.8 Milliarden Franken leicht gewachsen. Kostensteigernd wirkten der Mehrverkehr, das Bevölkerungswachstum und die höhere Anzahl Gebäude, welche den negativen Auswirkungen des Verkehrs ausgesetzt sind. Einen kostenmindernden Einfluss hatten rückläufige Unfallzahlen und die verbesserte Motorentechnik, die die Emissionen sinken liess. (sda)

Rechts vorbeifahren auf der Autobahn wird künftig erlaubt

Video: srf/SDA SRF
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19 Kommentare
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DerSeher
05.07.2018 13:27registriert März 2014
In meinen Augen wäre vermehrtes Homeoffice (wo möglich) eine sehr gute Lösung um den Verkehr einzudämmen. Leider arbeite ich (bei Swiss) unter einem konservativen Chef, der dies (trotz technischen Möglichkeiten) nicht erlaubt.
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infomann
05.07.2018 12:53registriert Juni 2015
Die günstigste Massnahme gegen Lärm wäre und ich betone wäre.
Entlich gegen die unsäglich lauten Autos und Motorräder vorzugehen.
Diese nicht vorschriftsmässigen Auspuffe müssen schläunigst aus dem Verkehr gezogen werden.
Unnötiger Lärm ist zu vermeiden und auch strafbar, braucht also keine neuen Gesetze!!
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