Französischen Steuerhinterziehern könnten harte Zeiten bevorstehen: Steuerfahnder der Direction nationale des enquêtes fiscales sind im Besitz einer Liste mit 38'000 versteckten UBS-Konten, die allesamt Franzosen gehören sollen. Dies berichtet das Wochenmagazin Le Point.
2008 sollen auf diese Weise 12 Milliarden Euro am französischen Fiskus vorbeigeschleust worden sein. Die 38'000 Konten seien aber sehr unterschiedlich ausgestattet: So soll auf den 100 grössten insgesamt eine Milliarde Euro liegen; Spitzenreiter sei dabei ein Konto mit über 60 Millionen Euro. Umgekehrt würden ungefähr die Hälfte der Konten mit weniger als 1000 Euro geführt.
Die Liste stammt dem Bericht zufolge aus Deutschland, die dortigen Behörden hätten sie bei Durchsuchungen der UBS sichergestellt und den Kollegen in Paris übergeben. Alle Nummernkonten auf der Liste sollen mit «111» enden, was UBS-intern ein Hinweis auf französische Inhaber sei.
Dass die französischen Steuerfahnder gegen die UBS ermitteln, ist nicht neu. Bereits seit 2012 versuchen sie zu beweisen, dass die Schweizer Grossbank französischen Kunden über viele Jahre systematisch zur Steuerflucht verholfen habe.
Jean-Frédéric De Leusse, Chef von UBS France, weist die Vorwürfe zurück. Er wird von «Le Point» mit den Worten zitiert: «Seit 2014 gibt es bei der UBS in der Schweiz keine irregulären Konten mehr. Alle Namen sind dem Fiskus zumindest theoretisch bekannt.»
(erf)