Schweiz
Wirtschaft

«Stop der Hochpreisinsel»-Initiative: Bundesrat stellt Gegenvorschlag vor

«Stop der Hochpreisinsel»-Initiative: Bundesrat stellt Gegenvorschlag vor

22.08.2018, 13:18
Mehr «Schweiz»

Unter dem Druck der Fair-Preis-Initiative sagt der Bundesrat den hohen Schweizer Preisen den Kampf an. Er stellt eine Änderung des Kartellgesetzes zur Diskussion. Damit will er dem «Schweiz-Zuschlag» einen Riegel schieben.

Relativ marktmächtige in- und ausländische Unternehmen sollen unter bestimmten Umständen verpflichtet werden können, die Schweiz auch über Lieferkanäle im Ausland zu beliefern. Dadurch werden Parallelimporte ermöglicht. Das entspreche dem Kernanliegen der Initiative, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Alt-Staenderat Hans Altherr traegt eine Schachtel mit Unterschriften zur Einreichung der Eidgenoessischen Volksinitiative "Stop der Hochpreisinsel - fuer faire Preise (Fair-Preis-Initiative)&quot ...
Das Volksbegehren ist letzten Dezember eingereicht worden.Bild: KEYSTONE

Nicht nur marktbeherrschende Firmen

Heute nutzen ausländische Lieferanten ihre Marktmacht aus, um einen Schweiz-Zuschlag durchzusetzen. Dem will die Initiative einen Riegel schieben. Der faktische Beschaffungszwang von überteuerten Waren und Dienstleistungen soll aufgehoben werden. Fehlbare Firmen könnten im In- und im Ausland eingeklagt werden.

Künftig sollen aber nicht nur marktbeherrschende Unternehmen einem Missbrauchsverbot unterstehen, sondern auch «relativ marktmächtige». Es handelt sich um Lieferanten, die den Markt zwar nicht beherrschen, zu welchen die Abnehmer aber trotzdem keine echte Alternative haben.

Bundesrat: Initiative geht zu weit

Der Bundesrat hält das Anliegen für berechtigt. Die Initiative geht ihm aber zu weit. In der Praxis würde sie vor allem inländische Geschäftsbeziehungen in Märkten erfassen, in denen Wettbewerb herrscht, schreibt er. Der Gegenvorschlag bekämpfe dagegen gezielt die grenzübergreifende Preisdiskriminierung. Laut Bundesrat ist dies mit den internationalen Verpflichtungen der Schweiz vereinbar.

Hinter der Initiative «Stop der Hochpreisinsel - für faire Preise», stehen die Stiftung für Konsumentenschutz, Gastrosuisse und der Wirtschaftsverband Swissmechanic, der 1400 KMU in der Maschinen-, Elektro- und Metallbranche vereint. Das Volksbegehren ist letzten Dezember eingereicht worden. (whr/sda)

Hochpreisinsel Schweiz am Beispiel von Zara

1 / 9
Hochpreisinsel Schweiz am Beispiel von Zara
ZARA Top mit Hahnentrittmuster und Steppnaht an der Taille kostet in Deutschland 60 Franken, in der Schweiz 79.90 Franken.
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Helene zeigt dir, wie du Bier richtig servierst

Video: watson/Angelina Graf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Der Sommer kommt frühestens am 22. Juni (dann wird der Böögg in Heiden AR verbrannt)

Der Böögg hat dieses Jahr wegen zu starker Böen nicht angezündet werden können.

Zur Story