Es ist das Ende einer akademischen Institution, in welcher während Jahrzehnten Tausende von Studenten ihren Bedarf deckten: Der «Studi-Laden» mit seinem legendären Design im Giraffenmuster wird bald seine Tore schliessen. Das von der Zentralstelle der Studentenschaft (ZSUZ) betriebene Geschäft mit Papeterie-Artikeln und Lehrbüchern sowie die von der ZSUZ betriebenen Kioske und Druckereien fallen dem Konkurs der ZSUZ zum Opfer.
28 Mitarbeitende an den sechs ZSUZ-Standorten und in der Verwaltung sind vom Konkurs betroffen. Auch die von den Studierenden rege genutzten Kopierer sind betroffen: Der Betrieb der über den gesamten Campus verteilten «Multifunktionsgeräte» zum Scannen, Kopieren und Drucken könnte schon bald eingestellt werden.
Gestern informierte die Uni Zürich in einem Mail an alle Studierenden über die Konkurseröffnung. Die Universitätsleitung «bedauert sehr, dass die ZSUZ aus wirtschaftlichen Gründen Konkurs anmelden musste». Die Uni habe eine mögliche Unterstützung der ZSUZ geprüft. Wegen fehlender gesetzlicher Grundlage könne sie den Betrieb einer unabhängigen Stiftung aber nicht sanieren.
Ganz untätig bleiben will die Universitätsleitung allerdings nicht: Sie klärt ab, welche der bisher von der ZSUZ angebotenen Dienstleistungen für ein Studium benötigt werden – und wie diese in Zukunft angeboten werden können: «Insbesondere wollen wir rasch eine Lösung anbieten, damit die Multifunktionsgeräte zum Scannen, Kopieren und Drucken weiterhin genutzt werden können.» Alternativen sollen auch beim Kauf von Skripten und Prüfungsblöcken gesucht werden.
Die im November erfolgte Konkursanmeldung begründete die ZSUZ mit dem technologischen Wandel, «insbesondere der Digitalisierung». Diese Entwicklungen haben viele der Dienstleistungen der ZSUZ überflüssig gemacht: «Sämtliche Segmente des Betriebes waren im letzten Jahrzehnt stark unter Druck.» Die Weiterführung des Betriebes sei nicht mehr möglich.
Noch sind die Türen des Studi-Ladens nicht geschlossen – doch viel wird nicht mehr über den Ladentisch gehen und in den unverwechselbaren Einkaufstüten mit dem Giraffenmuster landen. Es könne zwar «noch eingekauft werden, was es noch gibt», schreibt die ZSUZ auf ihrer Website. Neue Sachen würden allerdings nicht mehr bestellt und auch grössere Druck- und Kopieraufträge werden nicht mehr entgegengenommen. (cbe)