Der Bundesrat will der Postfinance künftig erlauben, Hypotheken und Kredite zu vergeben. Seiner Meinung nach ist ohne diesen Schritt langfristig kein erfolgsversprechendes Geschäftsmodell möglich. Der Bundesrat wird nun eine Gesetzesänderung ausarbeiten.
Er ist zum Schluss gekommen, dass ohne Zugang zum inländischen Kredit- und Hypothekarmarkt für Postfinance langfristig kein erfolgsversprechendes Geschäftsmodell möglich ist. Nach Auffassung des Bundesrates ist der Eintritt von Postfinance in den Kredit- und Hypothekarmarkt auch aus Konsumentensicht zu begrüssen, weil er zu einer Belebung des Wettbewerbs führt.
Postfinance hat zwar seit mehreren Jahren eine Bankenlizenz. Gemäss Postorganisationsgesetz darf die Post-Tochter aber keine Kredite und Hypotheken an Dritte vergeben. Daher hält Postfinance einen hohen Anteil des Vermögens in festverzinslichen Wertpapieren. Das Unternehmen verdient sein Geld somit vor allem mit der Differenz zwischen den Zinsen auf Vermögensanlagen und Kundengeldern.
Postfinance AG ist mit knapp 3 Millionen Kunden und einem Kundenvermögen von rund 120 Milliarden Franken eines der grössten Finanzinstitute der Schweiz. Aufgrund ihrer starken Stellung im inländischen Einlagegeschäft und im Zahlungsverkehr gehört sie zu den systemrelevanten Banken. Ausserdem nimmt sie den gesetzlichen Grundversorgungsauftrag im Bereich des Zahlungsverkehrs wahr. (whr/sda)