Der Herbst ist die Zeit des Krankenkassenwechsels. Und da viele Schweizerinnen und Schweizer keine Wechselgelüste haben, helfen Versicherer und zwielichtige Makler gerne nach, indem sie per Telefon «Beratung» anbieten. Laut dem Tages-Anzeiger bedienen sich die Vermittlerfirmen immer dreisterer Tricks, um an Telefonnummern zu kommen.
Im Aargau hatten beispielsweise alle Trainer und Schiedsrichter eines Fussballclubs Anrufe von aufdringlichen Vermittlern erhalten, wie die Zeitung erfuhr. Wie die Makler vermutlich an die Handynummern kamen: über die Internetseite des Vereins. Dort sind, wie bei so manchem Verein in der Schweiz, die Nummern aufgeführt.
Offenbar weichen viele Callcenter, häufig solche aus dem Ausland, auf Handyanrufe aus, da die Leute gar nicht mehr anders zu erreichen sind – und auch, weil es keinen lästigen Sterncheneintrag zu beachten gilt. Die Stiftung für Konsumentenschutz erhält laut «Tages-Anzeiger» mehr und mehr Meldungen über Anrufe auf Handys.
Nebst Programmen, die per Zufallsgenerator Handynummern generieren, und dem Nummernhandel grasen die Callcenter offenbar auch systematisch Websites nach Handynummern ab.
Wer also seine Nummer auf der Homepage des Jodlerclubs oder des Unihockey-Vereins publiziert hat, könnte bald einen ungebetenen Anruf erhalten. Anrufe auf Handys sind legal und es gibt keine Möglichkeit, einen Sterncheneintrag anzufügen. Der Konsumentenschutz sieht darin eine Gesetzeslücke. (trs)