Die Credit-Suisse hält heute ihre jährliche Generalversammlung im Hallenstadion in Zürich. Doch nicht nur Aktionäre haben den Weg im Regen nach Oerlikon gefunden, auch Klimastreiker sind gekommen.
Die Demonstranten empfangen die CS-Gäste mit Slogans wie «Öl-Lobbyischte, ab id Kischte!». Auf der Facebook-Seite des Events klingen die Forderungen dann doch etwas gemässigter: «Investiert in ökologische Projekte, nicht in die Zerstörung unserer Zukunft.»
watson war vor Ort und hat mit den Klimademonstranten gesprochen. «Wir sind nicht hier, um die Banken abzuschaffen, sondern um mehr Engagement für das Klima zu fordern», sagt Klimaaktivist Caspar. Aber: «Die CS hat seit 2017 in Projekte investiert, die über 80 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verursacht haben.» Zum Vergleich: Die Schweiz hat im selben Zeitraum etwa 40 Millionen Tonnen ausgestossen.
Doch heute geht es den Klimastreikenden konkret auch gegen die Credit-Suisse. «Die CS ist Haupttäterin in der Schweiz!», meint Caspar. Laut dem Klimaaktivist investiert die Grossbank im Vergleich zur Konkurrenz in der Schweiz am wenigsten in klimaneutrale Projekte.
Eine Studie des Bundes bestätigt die Aussage von Caspar. Das viele Geld, das in der Schweiz angelegt wird, wird kaum für klimafreundliche Zwecke investiert. Im Gegenteil: Ein Grossteil fliesst in Projekte, die dem Klima direkt schaden. «Deshalb können wir in der Schweiz am Finanzplatz etwas bewirken, um das Klima zu schützen», sagt Capsar. (leo)