Eigentlich hätten die 600 gelb-grauen Fahrräder bis Ende Juni von den Strassen Zürichs verschwinden sollen: Das in finanzielle Schwierigkeit geratene Bikesharing-Unternehmen oBike hatte den Stadtzürcher Behörden im Juni mitgeteilt, ihre Flotte einzusammeln und sich aus der grössten Schweizer Stadt zurückzuziehen. Zu diesem Zweck hatte man eine regionale Umzugsfirma beauftragt, die Fahrräder einzusammeln.
In der Folge einigte man sich auf die Abzugsfrist von Ende Juni. Diese hat oBike verpasst: Weiterhin sind zahlreiche Velos im öffentlichen Raum anzutreffen. Das Einsammeln wird durch die Tatsache erschwert, dass das GPS-Ortungssystem der Fahrräder nicht mehr funktioniert, wie die NZZ berichtet. Es sei deshalb zweifelhaft, ob die verbleibenden oBikes von der Umzugsfirma eingesammelt werden – und wie viele davon sich überhaupt noch in Zürich befinden. Weder oBike noch die Umzugsfirma waren erreichbar.
Somit könnte das Einsammeln an der Stadt Zürich hängenbleiben. Denn für oBikes gelten die gleichen Regeln wie für andere Velos auch. Bleiben sie mindestens vier Wochen unbewegt auf öffentlichem Grund stehen, werden sie von Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) eingesammelt. Diese Frist läuft bei den oBikes Ende Juli ab.
Theoretisch könne oBike die eingesammelten Velos dann gegen einen Beitrag von 50 Franken wieder auslösen. Angesichts der Tatsache, dass an verschiedenen Orten in Europa bereits hunderte fabrikneue Fahrräder des Singapurer Unternehmens zum Verschrotten eingelagert sind, dürfte das kaum geschehen. Bleibt die Stadt auf den eingesammelten oBikes sitzen, werden diese an einen Schrotthändler verkauft. (cbe)
So sah es z.B. in der nähe unseres Büros in Shanghai (es gibt dort übrigens etwa 4 Millionen Share-Bikes) aus: