Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung korreliert mit einer erhöhten Konzentration von fäkalem Calprotectin. Allerdings können gastro-intestinale Blutungen ebenfalls zu einer erhöhten Fäkal-Calprotectin-Konzentration führen, was die exakte Diagnose erschwert.
Oder vereinfacht gesagt: Bestimmte Proteine im Stuhlgang können auf eine Darmerkrankung hinweisen. Es könnte aber auch gleichzeitig bedeuten, dass man innere Blutungen hat. Dies haben Forscher von mehreren Schweizer Krankenhäusern, die im Zürcher Triemlispital durchgeführt wurde, mit einer neuen Studie nachgewiesen.
Und zwar mit folgender – durchaus bizarren – Methode:
Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) kann mittels Endoskopie festgestellt werden. Weil dies für viele Patienten aber unangenehm ist, greifen Ärzte oft auf einen einfachen Test zurück. Der Stuhlgang wird auf ein bestimmtes Protein untersucht: Dem Calprotectin. Eine hohe Konzentration dieses Proteins deutet auf eine CED hin. Forscher von mehreren Schweizer Krankenhäusern haben nun in einer Studie gezeigt, dass Calprotectine auch bei Blutungen im Magen oder Darm vorkommen, was die Diagnose erschwert.
Um dies nachzuweisen, liess man 16 gesunde Patienten ihr eigenes Blut trinken. Dies soll eine Blutung im Magen simulieren. Die Studie hat gezeigt, dass die Einnahme des eigenen Bluts tatsächlich die Konzentration von Calprotectin erhöht. Stephan Vavricka, Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, sagte zu Live Science, dass der Test auf Calprotectine dennoch eine gute Methode sei, um auf CED hinzuweisen.
Dass die Studie nicht ganz angenehm war, zeigen die Nebenwirkungen. Etliche Probanden bekamen durch den Konsum des eigenen Bluts Durchfall, fast alle klagten über Übelkeit. Ein weiterer Nebeneffekt des Blutkonsums war ein verdunkelter, fast schwarzer Stuhlgang. Dieser wird durch eine Reaktion von Magensäure und Blut verursacht.
Wer sich für die Studie interessiert, kann sie auch hier online nachlesen. (jaw)