Schweiz
WM 2014

Die späten Anpfiffe der WM-Spiele kommen der Nachtruhe in die Quere. In den Gartenbeizen dieser Schweizer Städte dürfen die Partien trotzdem gezeigt werden

Das Piccolo Giardino in Zürich: Hier ist um 24 Uhr Schluss.
Das Piccolo Giardino in Zürich: Hier ist um 24 Uhr Schluss.Bild: KEYSTONE
Tolerante Regeln

Die späten Anpfiffe der WM-Spiele kommen der Nachtruhe in die Quere. In den Gartenbeizen dieser Schweizer Städte dürfen die Partien trotzdem gezeigt werden

Ab dem 12. Juni sind die Gartenbeizen fest in der Hand der Fussballfans. Allerdings schränkt die Zeitverschiebung das Fest diesmal ein: Nicht alle WM-Spiele können unter freiem Himmel mitverfolgt werden. 
29.05.2014, 15:4829.05.2014, 17:09
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Die diesjährige Fussball-WM in Brasilien bringt für Fans in der Schweiz eine Besonderheit mit sich: 18 der insgesamt 64 Spiele werden erst um 22 Uhr Schweizer Zeit angepfiffen, zehn gar erst um Mitternacht. Und die Partie zwischen Japan und der Elfenbeinküste beginnt hierzulande erst um drei Uhr morgens. Da unter der Woche ab 22 Uhr die Nachtruhe gilt, dürfen diese Spiele eigentlich nicht mehr im Freien gezeigt werden. In vielen Städten gelten jedoch Ausnahmen. 

Basel

Public Viewing während der EM 2012 in der Markthalle Basel.
Public Viewing während der EM 2012 in der Markthalle Basel.Bild: KEYSTONE

Besonders gut haben es die Fussballfans in Basel, das nach eigenen Angaben die «landesweit liberalste Praxis» hat. Beginnt ein WM-Spiel noch im Rahmen der normalen, bewilligten Öffnungszeiten eines Gartenrestaurants, kann das gesamte Spiel im Freien gezeigt werden. 

Einzig das Spiel Elfenbeinküste-Japan kann in Basel nirgends unter freiem Himmel mitverfolgt werden. André Frauchiger, Sprecher des Tiefbauamtes Basel, sprach auf Anfrage von einer «sehr liberalen Regelung». 

Zürich

Im Gegensatz zu Basel ist in der Stadt Zürich im Freien um Mitternacht Abpfiff. Gezeigt werden dürfen an den Freiluftanlässen nur jene Partien, die spätestens um 22 Uhr beginnen und somit um 24 Uhr fertig sind. Die gleiche Regelung kennt auch Winterthur. 

Bern

In der Stadt Bern können Fussballfans ebenfalls alle Spiele unter freiem Himmel verfolgen, die spätestens um 22 Uhr beginnen. Auch allfällige Verlängerungen und Penaltyschiessen sind kein Problem. Die Partien, die erst um Mitternacht oder später beginnen, dürfen hingegen nur in Räumlichkeiten gezeigt werden. 

Luzern

Auch in Luzern dürfen Fussballfans ab Mitternacht nur noch in geschlossenen Räumen mitfiebern. Bei jenen Spielen, die vor 22 Uhr beginnen, muss im Freien eine halbe Stunde nach Spielende das TV-Gerät abgestellt werden.

Chur

Freuen dürfen sich die Fussballfans in Chur: Hier dürfen die Gastwirtschaften wegen der späten WM-Spiele ausnahmsweise länger offen bleiben. Für das Spiel zwischen der Elfenbeinküste und Japan, das erst um drei Uhr beginnt, wurde sogar eine allgemeine Freinacht auf dem ganzen Stadtgebiet bewilligt. 

Fussballfans, EM 2012Bild: KEYSTONE

St. Gallen

In St. Gallen hingegen wird für die Spiele, die länger als bis 22 Uhr dauern, der Einzelfall geprüft. Bei Bars und Restaurants, bei denen keine Störung von Anwohnenden zu befürchten sei, seien Ausnahmen eher möglich als in Gebieten mit hohem Wohnanteil, teilte der Vorsteher der städtischen Sicherheitsdirektion, Nino Cozzio, auf Anfrage mit. 

Lausanne

Die Stadt Lausanne will ebenfalls punktuell Bewilligungen erteilen und sich dabei «wohlwollend» zeigen. Es seien weniger als ein Dutzend Anfragen für die Übertragung von Spielen in Gartenterrassen eingegangen, sagte Florence Nicollier, Dienstchefin bei der Handelspolizei. Probleme geben dürfte es erst, wenn die Fussballspiele erst nach Mitternacht beginnen. Sie wies zudem darauf hin, dass in Bellerive eine Übertragung auf Grossleinwand geplant sei. 

Genf

In Genf wird in Les Vernets eine Fanzone entstehen, wie es bei der zuständigen Dienststelle hiess. Ausserhalb der üblichen Öffnungszeiten würden wie bereits bei der Fussballweltmeisterschaft 2010 und der Europameisterschaft 2012 wegen der Lärmemissionen aber keine Bewilligungen für die Ausstrahlung der Fussballspiele in Gartenwirtschaften erteilt. 

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