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Zürich

Keine Islam-Konferenz im Zürcher WTC

Naim Cherni, Vorstandsmitglied des IZRS, rechts, spricht an der Seite von Nicolas Blancho, Praesident IZRS, waehrend einer Medienkonferenz des Islamischen Zentralrats Schweiz, am Montag, 21. Dezember  ...
Naim Cherni, Vorstandsmitglied des IZRS, rechts, spricht an der Seite von Nicolas Blancho, Präsident IZRS.Bild: KEYSTONE

Islam-Konferenz im Zürcher WTC gestrichen – Besitzer des Gebäudes stellt sich quer

24.04.2017, 12:0724.04.2017, 17:15
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Absage an den Islamischen Zentralrat Schweiz (IZRS): Die Pensionskasse BVK, Besitzerin des World Trade Center (WTC) in Zürich-Oerlikon, will keine Islamkonferenz in ihrem Gebäude. Der organisierende IZRS hält hingegen am Vertrag fest.

Die BVK habe nach detaillierteren Abklärungen beschlossen, dass der Anlass im WTC nicht durchgeführt werden dürfe, teilte die BVK am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda mit. Sie bestätigte damit eine entsprechende Meldung des «Blicks». Die «Longing for Peace»-Konferenz hätte am 6. und 7. Mai stattfinden sollen.

«Wir haben rechtsgültigen Vertrag»

Von dieser Absage weiss der IZRS allerdings nichts, wie Qaasim Illi gegenüber der sda sagte. Die BVK habe die Konferenzräume einem Facility- und Event-Management vermietet. Dieses Management, das die Räume selber weitervermietet, steht laut Illi weiterhin zum Vertrag. Auch der IZRS halte an diesem rechtsgültigen Vertrag fest.

Sollte dieser trotzdem gebrochen werden, ergreife der Islamische Zentralrat ein Rechtsmittel wegen Vertragsbruchs und wolle eine superprovisorische Verfügung erwirken.

Doch selbst wenn auch dieses Mittel nicht greifen sollte, wäre das nicht das Ende der Konferenz, wie Illi betonte. «Wir haben einen Plan B.»

Fehr will genau hinschauen

Publik wurde die Konferenz durch einen Bericht in der jüngsten Ausgabe des «SonntagsBlicks». Gemäss diesem dürfte es zu einem der grössten Islamistenaufmärsche der vergangenen Jahre in der Schweiz kommen.

Der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr (SP) bezog am Sonntag in einem Interview mit Radio 1 Stellung. «Wir schauen genauer hin», sagte er. «Wir stehen in Kontakt mit den Bundesbehörden und der Stadt Zürich.» Selbstverständlich überprüfe man, wer an der Veranstaltung teilnehmen wolle und für welche Personen es Einreisesperren gebe.

Es sei ein offenes Geheimnis, dass er für die Leute des IZRS gar nichts übrig habe, sagte Fehr weiter. Die Verantwortung liege aber auch bei der Zivilgesellschaft. Er kritisiere sämtliche Leute, die solchen Propagandaveranstaltungen Vorschub leisten würden.

Der Zürcher Sicherheitsdirektor meinte damit explizit auch die Veranstalter, die für solche Anlässe Räumlichkeiten zur Verfügung stellen. Dies gelte gleichermassen für Anlässe von Rechtsradikalen. (nfr/sda)

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60 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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manhunt
24.04.2017 12:40registriert April 2014
absolut richtig entschieden von der bvk.
ich glaube sogar gehört zu haben, dass in den afganischen bergen eine grössere höhle freigeworden ist, welche den geplanten event beherbergen könnte. natürlich sollte die ganze teilnehmerschaft den weg dorthin auch mit jenen mitteln zurücklegen, welche dem zeitgeist ihrer ideologie entsprechen würden. also zu fuss, auf eseln oder mit dem pferde- oder ochsenkarren. selbstverständlich auch ohne all jene westlichen und teuflischen errungenschaften wie antibiotika, wasser in petflaschen, gaskocher etc.
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TanookiStormtrooper
24.04.2017 12:37registriert August 2015
Haben sich die Spassvögel vom IZRS absichtlich das WTC ausgesucht? War es am 11.9. schon ausgebucht??
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Deutero Nussuf
24.04.2017 12:37registriert Januar 2016
Jetzt kommt bestimmt noch einer und meint, das sei Einschränkung der Meinungsfreiheit.
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