Im Zürcher Zoo ist ein weiteres Elefantenkalb kurz nach der Geburt gestorben. Das Jungtier wurde von den anderen Elefanten zu Tode getreten. Was diese Reaktion auslöste, ist noch unklar.
Die Geburt vom Mittwochabend sei eigentlich völlig normal verlaufen, sagte Zoo-Direktor Severin Dressen am Donnerstag vor den Medien. Auch das Verhalten der Gruppe sei anfangs normal gewesen. Die anderen Elefanten beugten sich zum Kalb hinunter und versuchten, es zum Aufstehen zu bewegen, wie es auch in freier Wildbahn üblich ist.
«Für uns Menschen sieht das ruppig aus, ist aber Teil des natürlichen Verhaltens», sagte Dressen. Dann sei in der Herde aber eine Dynamik entstanden, bei der das Elefantenkalb zu Tode getreten worden sei. «Wir wissen nicht, was der Auslöser für diese Reaktion war.»
Der Mutter gehe es gut. «Das tote Kalb verblieb noch einige Zeit bei der Gruppe. Dies gab Omysha die Möglichkeit, sich mit dem toten Kalb auseinanderzusetzen, was ein wichtiger Lernprozess bei erstgebärenden Tieren ist», heisst es in der Mitteilung.
Bei Erstgeburten würden immer Risiken bestehen. Auch setze man im Zoo Zürich bewusst auf Geburten im natürlichen Sozialverband. Das bedeute auch, dass man keinen Einfluss nehme. «Davon unabhängig ist der Verlust jedes Tiers im Zoo traurig, der Tod aber Teil des Lebens» schreibt der Zoo.
Erst im April war ein neugeborener Elefant im Zürcher Zoo verstorben. Er erlag Kopfverletzungen. Wie und weshalb diese zustande kamen, konnte nicht mit Sicherheit rekonstruiert werden.
Hingegen ist ein dritter kleiner Elefant, der dieses Jahr im Zoo auf die Welt kam, wohlauf. Der kleine Elefantenbulle «Umesh» wurde im Februar geboren. (sda)