Der Zürcher Sozialvorsteher Raphael Golta (SP) will gegen Lotterliegenschaften, in denen überteuerte Zimmer an Sozialfälle vermietet werden, vorgehen.
Sie seien menschenunwürdig und ein Problem für die Stadt, sagt er in der «NZZ am Sonntag». «Bei diesen Liegenschaften ist die Gefahr gross, dass sie Leute aus einem grossen Einzugsgebiet in die Stadt locken. Sie sind für diese der Eingang in die Stadt», sagt Golta. Von dort zögen sie weiter, sobald sie etwas Besseres fänden. «Die Wohnungen sind quasi Durchlauferhitzer», sagt er. Das will die Stadt möglichst verhindern, da mit jedem zugezogenen Sozialhilfebezüger die Belastung der Stadtkasse zunimmt.
«Wir haben keinerlei Interesse daran, dass man diese Situation aufrechterhält», sagt Golta. Schliesslich habe man genug zu tun, die bereits ansässigen Fälle zu betreuen. «Auf die wollen wir fokussieren und ihnen ein anständiges Leben ermöglichen.»
Diese Woche hat die Polizei eine Razzia in drei solchen Liegenschaften durchgeführt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mietzinswucher. Vier Personen sitzen in Untersuchungshaft.
Golta begrüsst das, sagt aber auch: «Mit einem Strafverfahren allein hat man noch keine Kakerlake entfernt und noch keine Wand neu gestrichen.» Die Stadt will darum mit eigenen Leuten in den Liegenschaften aufräumen. Und sie führt regelmässige Kontrollen in gemeldeten Häusern durch. Zudem unterstützt sie zwei Mieter in rechtlichen Schritten gegen ihren Vermieter.
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