Ruth Kunz ist am Sonntagmittag mit ihren beiden Border Collies Lia und Shena wie fast jeden Tag auf einem Spaziergang im Hardwald unterwegs. Als die Joggerin sie überholt und kurze Zeit später ein Mann auf einem Fahrrad an ihr vorbeiradelt, denkt sich Ruth Kunz nichts böses.
Aber plötzlich hört sie Schreie aus der Nähe. Zuerst denkt sie an einen Streit zwischen einem Paar. «Ich bin weitergelaufen und habe dann schnell gemerkt, dass es kein Ehestreit, sondern etwas anders», sagt Kunz gegenüber Tele Züri. Der Mann sei auf der Frau gelegen, berichtet die Augenzeugin weiter.»
«Dann habe ich meine Hunde an die Leine genommen und wir sind losgerannt. Ich habe geschrien wie im Krieg», sagt Ruth Kunz. Der Mann habe sich darauf hin erhoben, habe zurückgeschaut. Als er Ruth Kunz und ihre Hunder erblickte, sei er auf das Fahrrad gestiegen und losgefahren.
Trotz des Vorfalls geht Ruth Kunz weiterhin mit ihren Hunden in den Hardwald spazieren: «Meine beiden Hunde geben mir Sicherheit. Trotzdem bin ich vorsichtiger geworden.
Die alarmierte Polizei hat den 28-jährigen Asylbewerber kurze Zeit später in der Nähe des Tatortes verhaftet. Scheinbar hatte es der Marokkaner noch auf drei weitere Frauen abgesehen. Die Polizei markiert mittlerweile mehr Präsenz in der Region.
Die Staatsanwaltschaft hat nun wegen versuchter Vergewaltigung und sexueller Belästigung in vier Fällen die Untersuchungshaft für den Marokkaner beantragt. Laut den Bewohnern der Unterkunft im Schützenhaus Mühleholz habe der Täter psychische Probleme. Der 28-jährige Inhaftierte habe schon in anderen Asylunterkünften für Probleme gesorgt.
Bereits eine Woche vor der Tat sei der Marokkaner auffällig geworden. Eine Spaziergängerin mit Hund sei dem Marokkaner begegnet. Dieser sei mit zwei Holzknüppeln in der Hand auf sie zugelaufen und habe sie dabei angestarrt. Die anonyme Zeugin habe daraufhin die Flucht ergriffen. Den Vorfall habe sie daraufhin der Polizei und den Verantwortlichen der Unterkunft gemeldet.
Der zuständige Ustemer Stadtrat reagiert nun: Die Vorfälle müssen mit den Zuständigen diskutiert werden und es komme zu Sofortmassnahmen. Jean-François Rossier, Sicherheistvorsteher Stadt Uster, sagt: «Wir erhöhen nun das Sicherheitsdispositiv, das heisst vor Ort patrouilliert vermehrt die Polizei. Damit wollen wir dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung gerecht werden.»
(lgi/aargauerzeitung.ch)