Zum 25. Mal findet in der ABB-Eventhalle 550 dieses Wochenende die «Kunst 19 Zürich» statt. Doch die Kunst Zürich GmbH, die die Ausstellung durchführt, hat Schulden im sechsstelligen Bereich.
Geschäftsführerin der GmbH ist die ursprünglich aus Wien stammende Evelyne Fenner. Die ausgebildete Marketingplanerin gründete die «Kunst Zürich» 1994. Seit drei Jahren ist die GmbH offenbar nicht mehr imstande ihre Rechnungen rechtzeitig zu bezahlen. Sofern sie überhaupt bezahlt. Das zeigt ein Betreibungsregisterauszug vom September, der watson vorliegt.
Viele kleinere und mittelgrosse Unternehmen haben für Fenners GmbH im Rahmen der Ausstellungen Arbeiten verrichtet, die bis heute nicht bezahlt wurden. Auf Anfrage von watson bestätigen zahlreiche Gläubiger, dass sie bis heute auf ihr Geld warten.
«Es erstaunt mich schon sehr, dass die ‹Kunst 19› auch dieses Jahr wieder stattfinden kann», so ein Gläubiger. Er wartet noch immer auf die Rückzahlung von über 10'000 Franken. «Wir werden in Zukunft darauf verzichten, mit der Kunst Zürich GmbH zusammenzuarbeiten», äussert sich ein weiterer Gläubiger.
Auch die Miete der ABB-Halle in der die Ausstellung dieses Wochenende stattfindet, konnte die Kunst Zürich GmbH letztes Jahr nicht rechtzeitig bezahlen. Im März dieses Jahres schickte die Immobilienfirma eine Betreibung an besagte Firma.
Im Mai 2019 wurde die Halle 550 von der ABB Immobilien AG für 20 Jahre im Baurecht der Genossenschaft Migros Zürich übergeben. Die Migros ist auch die neue Vermieterin. Auf den Fall angesprochen heisst es bei der Migros, dass man zu Bonitätsfragen von Dritten keine Auskunft gebe.
Nebst den kleineren Unternehmen wurde die GmbH in den letzten drei Jahren auch immer wieder für nicht bezahlte Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge betrieben. Geschäftsleiterin Fenner verweist auf Anfrage von watson an ihren Anwalt. «Hilfe ist sicherlich notwendig. Frau Fenner hat sich in den vergangenen Jahren eher auf die künstlerischen Aspekte anstelle der finanziellen konzentriert», so ihr Anwalt.
Die Kunstmesse die noch bis am Sonntag in Oerlikon stattfindet, zeigt Werke von 50 verschiedenen Galerien. Ob die Messe auch nächstes Jahr wieder stattfinden wird, bleibt offen.