Schweiz
Zürich

Livestream zur Pressekonferenz: Jetzt spricht SVP-Kandidat Stefan Locher zum möglichen Wahlbetrug.

Schwerer Gang an die Öffentlichkeit: Stefan Locher vor Beginn der Medienkonferenz.
Schwerer Gang an die Öffentlichkeit: Stefan Locher vor Beginn der Medienkonferenz.Bild: watson

Möglicher Wahlbetrug – Zürcher SVP-Kandidat entschuldigt sich ++ Partei greift «Blick» an

15.03.2019, 09:5815.03.2019, 12:34
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Zürcher SVP-Kantonsratskandidat Stefan Locher hat sich in einem Telefongespräch möglicherweise der Anstiftung zum Wahlbetrug schuldig gemacht. Die Staatsanwaltschaft hat eine Voruntersuchung eröffnet.
  • Auf den Leim gegangen ist Locher einem Redaktor des Social-Magazins «Izzy». Dieser gab sich am Telefon als SVP-Wähler aus und bat Locher um Hilfe beim Ausfüllen der Wahlunterlagen. Locher ermutigte ihn dabei, auch die Wahlzettel von Frau und Sohn auszufüllen.
  • Vor den Medien entschuldigte sich Stefan Locher heute für sein «Fehlverhalten». Er habe sich von der «motivierenden Art» des Anrufers anstecken lassen und dabei falsch reagiert.
  • Locher prüft eine Strafanzeige gegen «Izzy», weil das Telefongespräch ohne sein Wissen aufgezeichnet und veröffentlicht worden ist.
  • Die Nationalräte Mauro Tuena (Präsident SVP Stadt Zürich) und Alfred Heer (Wahlkampfleiter SVP Kanton Zürich) sagten, die SVP verurteile das Verhalten von Locher und toleriere keinen Wahlbetrug. Sie akzeptiere aber dessen Entschuldigung. Heer und Tuena übten massive Kritik an der Medienberichterstattung, insbesondere am «Blick».

Der Liveticker zur Pressekonferenz zum Nachlesen

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10:31
Die Pressekonferenz ist zu Ende
Nach ungefähr 20 Minuten ist die Pressekonferenz vorbei.
10:18
Ermittlungen Sache der Staatsanwaltschaft
Auf eine Journalistenfrage zum Thema will sich Alfred Heer nicht zu der gestern eröffneten Vorermittlung durch die Zürcher Staatsanwaltschaft äussern. Es werde interessant sein, ob auch das Aufzeichnen des Telefonats ein Thema für die Justiz werden könnte.
10:17
Rückzug der Kandidatur keine Thema
Gemäss Mauro Tuena war ein Rückzug der Kandidatur weder bei Stefan Locher noch bei der Parteileitung ein Thema.
10:15
Locher prüft Anzeige gegen Izzy-Redaktor
Gemäss Heer prüft Stefan Locher wegen der geheimen Aufnahme des Telefongesprächs eine Anzeige gegen Izzy-Redaktor Cédric Schild.
10:13
Alfred Heer kritisiert «Drecksgeschichte»
SVP-Nationalrat und Wahlkampfleiter Alfred Heer findet scharfe Worte. Er spricht davon, dass insbesondere das Ausmass der Berichterstattung über die Affäre Locher. Es seien keine Wahllisten gefälscht worden, betont Heer. Dass der Blick dann auf drei Seiten einen «unbescholtenen Bürger» durch den Dreck ziehe, sei daneben.
10:10
Tuena kritisiert«Blick»-Artikel
Stadtparteipräsident Mauro Tuena sagt ihm Namen der Partei, dass man Wahlbetrug nicht toleriere. Er kritisiert aber, dass in den Medien teilweise suggeriert werde, die SVP habe generell ein Problem mit Wahlbetrug. Stefan Locher sei einer von 2000 Kandidaten im Kanton Zürich. Dass Izzy ausgerechnet ihn ausgewählt habe, lasse tief blicken. Es sei auch fragwürdig, dass das Medieninteresse bei dieser Pressekonferenz derart gross sei. Als SVP-Finanzdirektor Ernst Stocker einen Rekordüberschuss präsentieren konnte, seien viel weniger Journalisten gekommen.
10:06
Von der motivierenden Art getäuscht
Locher gibt zu, dass er sich durch die motivierende Art des Anrufers, des als SVP-Wähler Herr Plüss getarnten Izzy-Moderators Cédric Schild, habe anstecken lassen. Zum Teil seien dessen Fragen aber perfide gewesen. Es sei dennoch ein Fehler gewesen, den Anrufer nicht darauf hinzuweisen, dass das Ausfüllen der Wahlzettel von Frau und Sohn illegal sei: «Ich entschuldige mich bei der ganzen Bevölkerung für mein Fehlverhalten.» Er sei der SVP dankbar, dass sie ihn nicht fallen lasse und vertrete weiterhin die Werte der Partei weiterhin.
10:03
Jetzt spricht Stefan Locher
Das überwältigende Medienecho der letzten Tage hätten ihn veranlasst, eine Medienkonferenz einzuberufen. Er wolle sich für sein Fehlverhalten entschuldigt.
10:02
Die Pressekonferenz beginnt
SVP-Stadtparteipräsident Mauro Tuena ergreift das Wort. Er übergibt das Wort dem Kantonsratskandidaten aus dem Kreis 4/5.
10:00
Grosses Medieninteresse
Der Saal im Hotel Glockenhof in Zürich ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Nachwehen des Telefonstreichs und der mögliche Wahlbetrug stossen auf breites Interesse.
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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Kampfsalami
15.03.2019 10:26registriert November 2018
Undercover Koks kaufen ja. Aber undercover Wahlbetrug aufdecken das gaht denn gar nöd!
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Bambusbjörn ❤ lilie
15.03.2019 10:45registriert Juni 2018
Und wie immer sind bei der SVP ausschließlich alle arme Opfer.
Nichts neues.
Die sollen einfach endöich wieder anständig und sauber arbeiten.
Nein, das Gehabe der SVP wird immer lächerlicher und widerlicher.
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Thomes
15.03.2019 10:30registriert April 2015
"Stefan Locher sei einer von 2000 Kandidaten im Kanton Zürich. Dass Izzy ausgerechnet ihn ausgewählt habe, lasse tief blicken." meint Herr Tuena

Nun welche anderen Kandidaten im Kanton Zürich haben auf ihrem Flyer eine Hotline Nummer mit dem Text:
"Wahlzettel richtig ausfüllen? Ich helfe gerne"?
Da nich im Kt. ZH zuhause habe ich keine Ahnung wie all die Flyer rsp. Wahlwerbung so daherkommen.

Meine Vermutung nicht allzu viele, daher lädt Herr Locher ja gerade dazu ein ihn mal anzurufen....

Wenn eine Hotline einrichtet sollte man sich bewusst sein das jeder anrufen kann und wird!
Möglicher Wahlbetrug – Zürcher SVP-Kandidat entschuldigt sich ++ Partei greift «Blick» an
"Stefan Locher sei einer von 2000 Kandidaten im Kanton Zürich. Dass Izzy ausgerechnet ihn ausgewä ...
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