Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat gegen zwei Beamte der Dienststelle Milieu- und Sexualdelikte der Stadtpolizei Zürich Anklage erhoben. Es geht um Bestechung, Amtsmissbrauch, Amtsgeheimnisverletzung und Pornographie. Dies teilt die Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen mit.
Nach der Untersuchung gelöschter Dateien wird einem der Angeklagten vorgeworfen, 2013 mehrfach in unterschiedlichen Konstellationen vertrauliche Informationen an Dritte herausgegeben und dafür teilweise sexuelle Zuwendungen verlangt zu haben. Weiter wird ihm zur Last gelegt, auf seinem Mobiltelefon Kurzfilme mit strafbarer Pornographie aufbewahrt zu haben. Dem Angeklagten droht eine bedingte Haftstrafe von elf Monaten und eine Busse von 3000 Franken.
Gegen einen zweiten ehemaligen Stadtpolizisten hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen mehrfacher Vorteilsannahme erhoben. Er habe für sich und einen Arbeitskollegen unter anderem Reisen, Kleider, Geld und sexuelle Dienstleistungen versprechen lassen und diese teilweise auch angenommen. Die Staatsanwaltschaft beantragt eine bedingte Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu 100 Franken sowie eine Busse von 1000 Franken.
Bei der Razzia im November letzten Jahres in einem Zürcher Nachtclub waren unter anderem fünf Mitarbeitende der Dienststelle Milieu- und Sexualdelikte der Zürcher Stadtpolizei (MSD) festgenommen worden. Bereits im April hatte die Staatsanwaltschaft gegen einen der ehemaligen Polizisten Anklage erhoben.
(gin/sda)