Gestartet hat Uber Eats in Genf. Mittlerweile gibt es den Essenslieferdienst auch in Zürich, Basel, Lausanne, Montreux, Vevey, Nyon, Morges, Renens und Crissier. Auf Anfrage sagt Uber, dass die Regionen um die bisherigen Städte noch weiter ausgebaut werden. Neue grössere Städte seien in Planung aber noch sei nichts spruchreif.
Über 600 Restaurants sind auf der Uber-Eats-Webseite registriert. Gemäss Uber kämen laufend neue dazu, das Interesse sei gross.
Aktuell sind in Zürich jede Woche mehr als 100 Kuriere aktiv. Wie viele Kuriere schweizweit im Einsatz sind, kann Uber Eats nicht sagen.
Eine Statistik über die Fahrer führe Uber Eats nicht, sagt Sprecherin Luisa Elster. Doch erfahrungsgemäss seien es mehrheitlich junge Männer, die sich mit dem Nebenjob als Uber-Eats-Kurier etwas dazuverdienen wollen. Dass es unter den Kurieren viele mit Migrationshintergrund habe, verneint sie nicht. Es sei ein guter Einstieg ins Berufsleben und eine Chance in der Schweizer Arbeitswelt Fuss zu fassen.
Die Zahlen von Uber Eats zeigen, dass die meisten das Kurieren nur als Teilzeitarbeit verüben. 40 Prozent der Kuriere nutzen die Uber App weniger als fünf Stunden pro Woche. 75 Prozent der Kuriere nutzen die App weniger als 15 Stunden pro Woche. Die durchschnittliche Aktivität beträgt ungefähr 13 Stunden pro Woche.
Die Verdienste der Kuriere sind variabel und hängen von der Anzahl der gelieferten Bestellungen und den zurückgelegten Strecken ab. Für jede Abholung bekommen sie 4 Franken und pro Kilometer 1.50 Franken. Zudem erhalten sie 1.50 Franken für jede Ablieferung.
Uber weist darauf hin, dass es an bestimmten Zeitpunkten spezielle Prämien und Vergütungssysteme gibt. Gemäss Uber soll der durchschnittliche Verdienst während Essenszeiten bei rund 21 Franken pro Stunde liegen.
Philip Fleischmann arbeitet Ende Juli gelegentlich als Kurier bei Uber Eats. Gegenüber watson legt er seinen Lohn offen: «Es ist gut möglich, pro Stunde 25 bis 30 Franken zu verdienen», sagt er. Doch dies hänge stark von der Fitness der Fahrer und vom Wetter, dem Wochentag und der Tageszeit ab. Bei schlechtem Wetter schreibe Uber Eats zudem einen Regenbonus aus. «Wenn man dann während drei Stunden aktiv ist und eine gewisse Anzahl Anträge erledigt, erhält man zusätzlich insgesamt 24 Franken», berichtet Fleischmann.
Er selber arbeite hauptsächlich bei anderen Kurierunternehmen und sei entsprechend schnell und gut orientiert unterwegs. «Viele der Fahrer sind jedoch schlecht ausgerüstet, kennen sich nicht gut in Zürich aus und sind nicht so fit.» Für diese sei es schwieriger, gutes Geld mit Uber Eats zu verdienen.
Ausserdem gäbe es ein Ratingsystem, bei dem die Kunden die Fahrer bewerten könnten. «Ich vermute, dass die langsameren Fahrer schlechter bewertet werden und dadurch auch weniger Aufträge von Uber Eats angeboten bekommen», sagt Fleischmann. Er habe sich mit anderen Fahrern ausgetauscht, die sich darüber beschwert hätten, auch zu guten Tageszeiten wenig Aufträge zu bekommen. «Ich hatte nie Probleme und konnte immer viele Aufträge ausführen», sagt er.
Doch der Selbsttest von der SRF-Sendung Kassensturz zeigt ein anderes Bild: Die Journalistin verdiente in drei Stunden rund 35 Franken. Auch andere Kuriere, die in der Sendung zu Wort kommen, sagten, dass sie durchschnittlich 10 Franken pro Stunde verdienen. Dabei handelt es sich um Brutto-Beträge. Sozialleistungen, welche sie selber bezahlen müssen, sind noch nicht abgezogen.
Wer als Uber-Eats-Lieferfahrer arbeitet, ist nur ein «Partner» und gilt bei Uber als Selbstständiger. Dieses System beruht darauf, dass Uber seine Fahrer nicht als Angestellte anerkennt, sie nicht gegen Unfälle und krankheitsbedingten Lohnausfall versichert und keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlt.
Uber Eats bietet den Fahrern lediglich eine gratis Unfallversicherung an. Diese Versicherung deckt jedoch nur ein Minimum und ist nicht vergleichbar mit der obligatorischen Arbeitgeber-Unfallversicherung.
Das Problem: Grundsätzlich kann man als Uber-Eats-Angestellte nicht selbstständig sein. Denn weder die SUVA noch die AHV haben das bisher akzeptiert. Die Frage, ob man als Uber-Eats-Fahrer selbstständig oder angestellt ist, ist noch hängig vor Gericht.
Grundsätzlich kann das Arbeitsverhältnis rechtlich angefochten werden. Es muss dann überprüft werden, ob es sich bei den Uber-Eats-Fahrer wirklich um Selbstständige handelt. Im Mai 2019 hat das Arbeitsgericht einem ehemaligen Uber-Kurier Recht gegeben. Das Gericht anerkannte ihn als Angestellten von Uber und nicht als Selbstständigen. Das bedeutet, dass die betroffenen Fahrer durch das Arbeitsrecht geschützt sind und der Arbeitgeber sozialversicherungspflichtig ist. In Genf hat die Regierung Uber Eats verboten. Dies hat die Firma angefochten, der Fall ist noch hängig.
Primär wird kritisiert, dass Uber die Fahrer als Selbstständige deklariert und so die Sozialleistungsbeiträge auf die Arbeitnehmer abwälzt. Wegen dieses Beschäftigungstyps würden den Schweizer Sozialversicherungen Millionen entgehen, sagt die Gewerkschaft Unia. Sie schätzt, dass beispielsweise Uber den verschiedenen Sozialversicherungen jährlich rund 20 Millionen Franken an Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen «schuldet». Für die sechs Jahre, die Uber in der Schweiz aktiv ist, summiere sich dieser Betrag auf deutlich über 100 Millionen Franken. Seit dem Start von Uber in der Schweiz 2013 hätte Uber laut Unia zudem seine Fahrer um bis zu einer halben Milliarde Franken «betrogen».
Auch der Zürcher Uber-Eats-Fahrer Philip Fleischmann kritisiert den Status «selbstständig». «Wir können die Preise nicht selber festlegen und Aufträge nicht ablehnen, ohne, dass wir negative Folgen davon tragen müssen. Uber Eats legt die Preise fest und wir haben kein Mitspracherecht. Wir sind abhängig von Uber Eats und sie nicht von uns.» Zudem würden sie das gesamte Risiko auf den Arbeitnehmer abwälzen.
Dafür können sie Aufträge annehmen oder eigenverantwortlich ablehnen.
Es scheint ein Handelsreisender Vertrag auf Provisionsbasis zu sein und der unterliegt dem OR und ist Sozialversicherungsrelevant.
Nix da mit Selbständig.
Also anteilmässig an der Provision muss Sozialversicherung abgerechnet werden und über7 H pro Woche gegen Berufsunfall versichert werden.
Punkt.
Ansonsten: raus aus der Schweiz, da bereichern sich ein paar Nerds auf kosten aller