Es gehört zu Zürich-Oerlikon wie die offene Rennbahn und das Hallenstadion: Das Swissôtel-Gebäude gleich neben dem Bahnhof. Beim Bau 1972 war es mit 85 Metern das höchste Gebäude der Stadt und wurde rasch zu einem Identifikationsfaktor des Quartiers.
Umso grösser war der Schock, als Ende September bekannt wurde, dass die französische Hotelkette Accor das Swissôtel im Zuge der Corona-Krise schliesst. Seither ist es dunkel in den 27 Etagen, 120 Angestellte verloren ihre Stelle. Auch das Swissôtel in Basel mit 80 Angestellten machte dicht. Inhaberin des Gebäudes ist der Immobilienfonds CS REF Hospitality der Credit Suisse (CS).
Die CS betonte stets, das Haus in Oerlikon solle auch in Zukunft zu einem Teil als Hotel genutzt werden. Über die genaue Planung schwieg sie sich aber aus. Nun kommt Licht ins Dunkle. Wie die Instagram-Seite «I love Oerlikon» berichtet, hat der Fonds der Grossbank eine Baueingabe eingereicht.
Ein Sprecher bestätigt auf Anfrage die Eingabe, die Mitte Dezember erfolgte. Nötig ist eine grosse Sanierung nach knapp fünfzig Jahren Hotelbetrieb. Bis zur zwölften Etage sollen weiterhin Hotelzimmer Gäste beherbergt werden. Ab der 13. Etage wird es 132 Wohnungen geben. Mehrheitlich sind es laut des CS-Sprechers Eineinhalb- bis Zweieinhalb-Zimmerwohnungen und so genannte Mikroapartments.
Im obersten Geschoss entstehen zudem sechs Viereinhalb-Zimmer-Triplex-Wohnungen. Wie die Preisspanne für die zentrale Lage aussehen wird, verrät die Grossbank nicht.
Neu soll es zudem einen «Stadtbalkon» mit grosser Aussichtsterrasse auf dem Gebäudesockel geben. Dieser wird laut der CS öffentlich zugänglich sein, über eine überdeckte Pergola verfügen und auch für externe Anlässe zur Verfügung stehen. Der Fitnessbereich, der bis zum Konkurs im obersten Geschoss lag, wird neu in der ersten Etage installiert, allerdings ohne Hallenbad.
Mit den Arbeiten kann laut CS frühestens im ersten Quartal 2022 gestartet werden. Bis Ende Jahr werde das Hotel zwischengenutzt. Wie, sagt die CS nicht. Danach daure die Umbauphase rund zwei Jahre, soddass die Wiedereröffnung frühestens ab dem ersten Quartal 2024 möglich sein wird.
Man stehe mit Accor «in engem Austausch», damit diese auch künftig den Hotelbetrieb führen könne. Möglich wären zum Beispiel Accor-Marken wie Ibis, Novotel oder Mercure. Noch ist kein Entscheid dazu gefallen. Die Mischnutzung im Erdgeschoss mit Konferenzräumen, einem Restaurant und Verkaufsläden soll bestehen bleiben, allerdings in reduziertem Umfang. Heute gibt es dort Starbucks-Kaffee und «Dunkin' Donuts».
Das Hotel-Restaurant «Le Muh» verschwindet definitiv. Neu ist für diese Fläche ein Popup-Restaurant vorgesehen. Beim zweiten Swissôtel in Basel stehen hingegen keine Sanierungen an. Die CS ist aber auf der Suche nach einem neuen Hotelpächter. (bzbasel.ch)
Vielleicht mega hippe Wohnungen für Banker, die selten in der Stadt sind. Der Ausblick lässt sich auf jeden Fall gut verkaufen/vermieten. Man darf gespannt sein.