Schlieren, Dienstagabend, 22 Uhr: Blaulicht, eine Stimme ertönt aus dem Megafon. Sirenen heulen durch die Engstringerstrasse. Ein Motor erklingt. Dann stürzt ein Motorradfahrer. So beschreibt ein Leser der Limmattaler Zeitung die Szenen, die sich am Dienstagabend in der Engstringerstrasse in Schlieren zugetragen haben. Sein Video zeigt, was danach geschah: Ein Polizist kauert am Boden und kümmert sich um den Töfffahrer. Ein weiteres Gefährt der Kantonspolizei erreicht den Unfallort, ein ziviles Polizeiauto im Schlepptau. Der Polizist versucht vergeblich, den Motorradfahrer auf die Beine zu hieven. Dann verdeckt ein Kastenwagen die Sicht auf ihn. Mindestens sechs Polizisten stehen an der Kreuzung und sprechen miteinander. Daneben steht ein Mann bei einem weissen Auto mit eingeschaltetem Warnblinker und telefoniert. Was ist geschehen?
Stephan Knobel, Leiter der Abteilung Sicherheit und Gesundheit der Stadt Schlieren, nimmt gegenüber der Limmattaler Zeitung Stellung: «Während einer normalen Motorradkontrolle durch die Stadtpolizei Schlieren/Urdorf und Dietikon an der Grabenstrasse versuchte ein 16-jähriger Jugendlicher zu flüchten.» Bei der anschliessenden etwa fünfminütigen Verfolgung sei der Lenker Richtung Engstringen gefahren, als er auf der Höhe Engstringer-/Wiesenstrasse mit dem Motorrad verunfallte.
Der Jugendliche zog sich laut Knobel keine Verletzungen zu. Das Motorrad sei nur leicht beschädigt worden. Der Motorradlenker wurde zur weiteren Abklärung auf den Polizeiposten gebracht und anschliessend wieder nach Hause entlassen. Der 16-Jährige kommt jedoch nicht ungeschoren davon: «Der Jugendliche wird wegen Hinderung einer Amtshandlung und grober Verkehrsverletzung bei der Jugendstaatsanwaltschaft See/Oberland angezeigt», erklärt Knobel.
Neben der gemeinsamen Patrouille der Stadtpolizeien Schlieren/Urdorf und Dietikon stand auch die Kantonspolizei Zürich im Einsatz. (aargauerzeitung.ch)