Kein warmes Wasser, Heizung runter, Kaffeemaschinen ausgesteckt und Lichter aus: In der ganzen SRG wurden ab Montag erste Stromsparmassnahmen umgesetzt. «Im Hinblick auf eine mögliche Verschärfung der Lage hat die SRG diverse Sofortmassnahmen beschlossen», heisst es in einem Schreiben an die Mitarbeitenden. Derzeit sei die Energielage in der Schweiz stabil. Doch jede Kilowattstunde, die heute gespart werde, könne zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen.
So hängen nun also an den Toilettentüren Zettel mit der Information, dass das Warmwasser abgedreht wurde. Auch in den Duschen. Allerdings gibt es noch immer zwei Kabinen mit Warmwasser. Auch in der Küche läuft das warme Wasser normal.
Warum meine Freund:innen im Nahen Osten die Schweiz fürs Paradies halten: vor Strommangel wird hier früh gewarnt... pic.twitter.com/teabjvzbUG
— Susanne Brunner (@subruSRF) September 28, 2022
Die Mitarbeitenden wurden aufgefordert, private Kühlschränke, Wasserkocher und persönliche Kaffeemaschinen vom Strom zu nehmen und nicht mehr zu benutzen. Ausserdem wird ein Teil der SRF-Kaffeemaschinen stillgelegt. Für die nötige Koffein-Versorgung sei aber gesorgt.
Am Abend werden die Logo-Beleuchtungen an allen SRF-Gebäuden ausgeschaltet. Auch nicht betriebsnotwendige Bildschirme bleiben ausgeschaltet. Sicherheitsrelevante Beleuchtung sowie Umgebungsbeleuchtungen, die nicht zur SRF gehören, bleiben eingeschaltet.
Sobald die Heizungen laufen, sollen diese nicht auf vollen Touren laufen, sondern moderat hochgefahren werden. Konkret wird die Heizleistung um 1,5 bis 2 Grad reduziert und je nach Nutzung die Lüftung ausgeschaltet.
Intern nimmt man diese Energiesparmassnahmen zur Kenntnis. Ein Mitarbeiter sagt: «Das SRF ist eine Energieschleuder. Da ist es sinnvoll, dort zu sparen, wo man sparen kann. Die Scheinwerfer in den Studios können wir ja schlecht abstellen.»
Vonseiten der SRG heisst es, man sei sich bewusst, dass die beschlossenen Massnahmen für die Mitarbeitenden einschneidend sein könnten und zu einer Komforteinbusse führten. «Wie auch in der breiten Bevölkerung fallen die Reaktionen auf Energiesparmassnahmen unterschiedlich aus», sagt Daniel Knoll, SRF-Stabschef und Chief Security Officer.
Die SRG geht davon aus, dass das Unternehmen mit diesen Massnahmen den Energieverbrauch um 13 bis 15 Prozent reduzieren kann.