Schweiz
Zürich

Die SRG spart Strom - mit kaltem Wasser und ausgesteckten Wasserkochern

Die finanzielle Situation sieht finster aus: SRG muss Stellen abbauen. (Archivbild)
Im SRF-Hauptgebäude in Zürich Leutschenbach wird zünftig Strom gespart.Bild: sda

Die SRG will Strom sparen – mit kaltem Wasser und ausgesteckten Kaffeemaschinen

28.09.2022, 16:1528.09.2022, 17:05
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Kein warmes Wasser, Heizung runter, Kaffeemaschinen ausgesteckt und Lichter aus: In der ganzen SRG wurden ab Montag erste Stromsparmassnahmen umgesetzt. «Im Hinblick auf eine mögliche Verschärfung der Lage hat die SRG diverse Sofortmassnahmen beschlossen», heisst es in einem Schreiben an die Mitarbeitenden. Derzeit sei die Energielage in der Schweiz stabil. Doch jede Kilowattstunde, die heute gespart werde, könne zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen.

So hängen nun also an den Toilettentüren Zettel mit der Information, dass das Warmwasser abgedreht wurde. Auch in den Duschen. Allerdings gibt es noch immer zwei Kabinen mit Warmwasser. Auch in der Küche läuft das warme Wasser normal.

Die Mitarbeitenden wurden aufgefordert, private Kühlschränke, Wasserkocher und persönliche Kaffeemaschinen vom Strom zu nehmen und nicht mehr zu benutzen. Ausserdem wird ein Teil der SRF-Kaffeemaschinen stillgelegt. Für die nötige Koffein-Versorgung sei aber gesorgt.

«Die Scheinwerfer in den Studios können wir ja schlecht abstellen.»
ein SRG-Mitarbeiter

Am Abend werden die Logo-Beleuchtungen an allen SRF-Gebäuden ausgeschaltet. Auch nicht betriebsnotwendige Bildschirme bleiben ausgeschaltet. Sicherheitsrelevante Beleuchtung sowie Umgebungsbeleuchtungen, die nicht zur SRF gehören, bleiben eingeschaltet.

Sobald die Heizungen laufen, sollen diese nicht auf vollen Touren laufen, sondern moderat hochgefahren werden. Konkret wird die Heizleistung um 1,5 bis 2 Grad reduziert und je nach Nutzung die Lüftung ausgeschaltet.

Intern nimmt man diese Energiesparmassnahmen zur Kenntnis. Ein Mitarbeiter sagt: «Das SRF ist eine Energieschleuder. Da ist es sinnvoll, dort zu sparen, wo man sparen kann. Die Scheinwerfer in den Studios können wir ja schlecht abstellen.»

Vonseiten der SRG heisst es, man sei sich bewusst, dass die beschlossenen Massnahmen für die Mitarbeitenden einschneidend sein könnten und zu einer Komforteinbusse führten. «Wie auch in der breiten Bevölkerung fallen die Reaktionen auf Energiesparmassnahmen unterschiedlich aus», sagt Daniel Knoll, SRF-Stabschef und Chief Security Officer.

Die SRG geht davon aus, dass das Unternehmen mit diesen Massnahmen den Energieverbrauch um 13 bis 15 Prozent reduzieren kann.

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Nicht aufregen, es wird schon Gras über die Sache wachsen.
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Wieso wird der Strom nächstes Jahr so viel teurer?
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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pupsomat
28.09.2022 16:46registriert Juli 2021
Das Logo und andere nicht betriebesrelevante Dinge abgestellt werden nachts finde ich super. Nicht nur Stromsparen auch Thema Lichtverschmutzung
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Chill Dude
28.09.2022 16:50registriert März 2020
Also hätte man man schon längst die Energiekosten um 15% senken können.
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MalEhrlich
28.09.2022 17:09registriert November 2021
Ich hoffe die Teppichetage geht mit gutem Beispiel voran.
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Es ist wieder weiss in der Schweiz ... 🧐
Der April macht seinem Ruf wieder einmal alle Ehre. In der Schweiz sind in den letzten Wochen unterschiedlichste Wetterkapriolen zu beobachten. Heute Morgen waren verschiedene Ortschaften plötzlich eingeschneit – so zum Beispiel Bern.

Zuerst hat es andauernd geregnet, dann hatten wir plötzlich Sommertemperaturen, diesen wiederum folgten stürmische Windböen (der Böögg lässt grüssen) – und jetzt gibt's plötzlich wieder Schnee: Der April läuft wieder mal zur Höchstform auf.

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