SVP-Nationalrat Claudio Zanetti ärgert sich wieder mal. Und wie so oft lässt er seinen Gefühlen freien Lauf und lässt die Welt über die sozialen Medien daran teilhaben. Auf Twitter postet er ein Foto eines Bettlers und schreibt dazu: «Ist die Stadtpolizei in der Vorweihnachtszeit nur mit den Bettlern kulant, oder profitieren auch die Autofahrer?»
Ist die @StadtpolizeiZH in der Vorweihnachtszeit nur beim Bettelverbot kulant, oder profitieren auch Autofahrer? pic.twitter.com/28b8z9NQuX
— Claudio Zanetti (@zac1967) 20. Dezember 2018
Prompt meldet sich die Stadtpolizei zurück, ignoriert den gehässigen Unterton von Zanetti gekonnt und schreibt nüchtern: «Wir arbeiten auch während der Festtage wie gewohnt – sollte Sie der Randständige in irgendeiner Weise stören, melden Sie sich via die Nummer 117. Wir wünschen Ihnen schöne Weihnachten.»
Doch damit war die Sache für Zanetti nicht gegessen. «Sie kennen die Rechtslage. Kleiner Tipp: Es ist ganz in Ihrer Nähe.» Doch so leicht ist die Stadtpolizei nicht aus der Ruhe zu bringen. Höflich bedanken sie sich für die Belehrung durch Zanetti und schreiben, natürlich sei ihnen die Rechtslage bekannt. «Es handelt sich dabei um eine Übertretung, dafür extra eine Fahndung aufzuziehen, wäre nicht verhältnismässig.»
Zanetti ist offenbar nach Streiten zu Mute. Er tippt: «Es braucht keine Fahndung. Es reicht, mit offenen Augen das warme Büro zu verlassen. Genau wie Sie das machen, um Autofahrer zu bestrafen.» Wieder bedankt sich die Stadtpolizei höflich für Zanettis «Input». Man interpretiere seine Sticheleien als Interesse an dem Berufsstand der Stadtpolizei und empfehle daher die Website für weitere Infos. «Ebenfalls dort finden Sie die Bewerbungsunterlagen.»
Damit war Zanetti vorläufig zum Schweigen gebracht. Die Stadtpolizei sicherte sich mit den gelassenen Antworten die Sympathie der User. Zanetti hingegen bekam in der Folge sein Fett weg.
Pünktlich zur Weihnachtszeit meldet er sich. Der #Grinch
— Maxim (@interpid_1) 21. Dezember 2018
Verbittert weil er eine Busse kassiert hat, tritt er nach den Schwächsten. Dabei über Freiheit lamentieren und das Recht der anderen mit Flüssen treten. Arm.
Eure Antwort, liebe @StadtpolizeiZH ist die Beste! 💪👍
Gratulation, das ist der dämlichste Tweet, den ich diesen Monat gelesen habe!
— Pascal1917 (@Pascal1917) 21. Dezember 2018
Die Verbreitung und öffentliche Schaustellung – auch in Sozialen Medien – ist nur zulässig, wenn die Abgebildeten hierin eingewilligt haben Herr Claudio Zanetti.
— Rah Ta (@rah_tva) 21. Dezember 2018
(sar)