Bei der grössten Demonstration in Prag seit 30 Jahren haben mehrere Hunderttausend Menschen gegen die Regierung protestiert. Die Veranstalter vom Netzwerk «Eine Million Augenblicke für Demokratie» sprachen von mindestens 250'000 Teilnehmern.
Die Mobilfunkdienste fielen wegen Überlastung aus. Eine U-Bahn-Station musste wegen des Andrangs gesperrt werden.
Die Demonstranten versammelten sich am Sonntagnachmittag auf der Letna-Ebene oberhalb der Moldau und forderten unabhängige Ermittlungen gegen Regierungschef Andrej Babis von der populistichen Partei ANO und seinen sofortigen Rücktritt. Hintergrund sind Berichte, dass der Grossunternehmer und Multimilliardär als Politiker in einem Interessenskonflikt stehen und unrechtmässig von EU-Subventionen profitiert haben soll.
Die Teilnehmer hielten Schilder mit der Aufschrift «Demission» hoch und riefen in Sprechchören: «Wir sind da!». Beobachtern zufolge war es die grösste Massenkundgebung in Prag seit der Samtenen Revolution, der demokratischen Wende von 1989.
Der 64 Jahre alte Babis weist alle Anschuldigungen zurück. Am Mittwoch muss sich die Regierung im Parlament einer Misstrauensabstimmung stellen. Ein Erfolg der Opposition gilt aufgrund der Stimmverhältnisse als unwahrscheinlich. (sda/dpa)
Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat in der Affäre um den Zuger Regierungsrat Beat Villiger (CVP) eine Untersuchung wegen Amtsgeheimnisverletzung eingeleitet. Es geht um die Frage, wer Informationen über ein Verfahren gegen Villiger an die Medien weitergegeben hat.
Am 1. Oktober war der Zuger Sicherheitsdirektor in die Schlagzeilen geraten, weil er einer Frau ein Auto ausgeliehen hatte, obwohl diese keinen Fahrausweis besass. Ausserdem wurde der Vorwurf der Urkundenfälschung erhoben. Die Luzerner …