Forschende erweitern Allergiker-App um Echtzeit-Pollendaten

Forschende erweitern Allergiker-App um Echtzeit-Pollendaten

30.04.2019, 10:20

Mit der App «Ally Science» können Heuschnupfen-Geplagte ihre Symptome verzeichnen und damit der Forschung helfen. Neu bietet die App auch Echtzeit-Pollendaten, allerdings bisher nur für Biel und Luzern. Bald sollen weitere Regionen folgen.

Die von der Berner Fachhochschule und dem Universitätsspital Zürich entwickelte App zeige die Echtzeit-Pollendaten auf einer Karte, teilten die Institutionen am Dienstag mit. Wie bisher zeige diese Karte auch weiterhin, in welchen Regionen Nutzerinnen und Nutzer aktuell Symptome dokumentieren. Neu zur App hinzugekommen sei auch die Funktion eines Verlaufsberichts über die Symptome für den nächsten Arztbesuch, sowie eine präzisere Abfrage, ob Symptome im Aussen- oder Innenraum auftreten.

Möglich werden die Echtzeit-Pollendaten durch ein Messgerät des Luzerner Start-ups Swisens. Dieses Gerät namens «Poleno» misst automatisiert die aktuelle lokale Konzentration an Allergie-relevanten Pollen und ist bisher in Biel und Luzern installiert, hiess es weiter. Für 2020 seien Echtzeitdaten auch für weitere Regionen geplant. Bisher werden Pollenproben aus der Luft manuell identifiziert und ausgezählt, was mehrere Tage braucht.

Anonymisierte und verschlüsselte Daten

Die per App gesammelten Daten werden anonymisiert, verschlüsselt und fliessen in die Pollenstudie ein. Das Ziel des Projekts ist, Pollenfrühwarnsysteme, Beratungen und Therapien zu verbessern. In der Pollensaison 2018 lieferten rund 8000 Heuschnupfen-Geplagte bereits über 24'000 Symptomeinträge. Der Einbezug der Echtzeit-Pollendaten ermögliche nun die Analyse von Zusammenhängen zwischen den erfassten Symptomen und den tatsächlich vorhandenen Pollen, hiess es in der Mitteilung.

Auch MeteoSchweiz plant, Allergikerinnen und Allergiker bis 2023 mit verlässlichen Echtzeit-Pollendaten zu versorgen und arbeitet hierfür ebenfalls mit der Firma Swisens sowie mit der Genfer Firma Plair zusammen. Die Messsysteme beider Firmen beruhen darauf, dass die Pollen einen Laserstrahl durchqueren und dabei Licht reflektieren und streuen. Dies liefert Informationen über Grösse und Form der Partikel. Dank künstlicher Intelligenz und Algorithmen identifizieren die Systeme die vorhandenen Pollen. (sda)

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