Bei Präsidentschaftswahl in der Slowakei liegt die die Bürgerrechtlerin und Rechtsanwältin Zuzana Caputova deutlich vorn. Laut Teilergebnissen, die das Statistikamt veröffentlichte, errang die 45-Jährige bei dem Urnengang am Samstag 39.14 Prozent der Stimmen.
Damit zeichnet sich eine Stichwahl gegen den unabhängigen EU-Vizekommissionspräsidenten Maros Sefcovic ab, der von der Regierungspartei Smer-SD unterstützt wird und laut Teilergebnis 18.77 Prozent der Stimmen erhielt.
Noch nicht ausgeschlossen war jedoch, dass statt Sefcovic der Rechtspopulist Stefan Harabin in die Stichwahl kommen könnte. Er kam nach diesen ersten Teilergebnissen auf zunächst 15 Prozent.
In einer ersten Stellungnahme vor slowakischen Medien erklärte Caputova ihren Erfolg als Ergebnis eines «Rufes nach Veränderung». Doch auch wenn die vorläufigen Zahlen positiv aussähen, gelte es die tatsächlichen Endergebnisse der Auszählung abzuwarten.
Wahl von Mord beeinflusst
Die Wahl wurde beeinflusst vom Mord an dem Investigativjournalisten Jan Kuciak vor einem Jahr, der rasch auch eine politische Dimension erhielt. Der damals 27-Jährige hatte über Verbindungen dubioser Unternehmer zu Regierungsmitarbeitern recherchiert. Sein posthum veröffentlichter letzter Artikel löste Massendemonstrationen und schliesslich den Sturz der Regierung von Langzeit-Ministerpräsident Robert Fico aus.
Das slowakische Staatsoberhaupt hat vorwiegend repräsentative Aufgaben. Im Fall einer Regierungskrise kommt ihm aber eine entscheidende Rolle zu. (sda/afp/dpa)